Schach matt im Saarland Lafontaine ist am Zug
16.07.2008, 07:27 UhrDer Parteichef der Linken, Oskar Lafontaine, will bei der Landtagswahl im Saarland 2009 sowohl SPD als auch CDU in Bedrängnis bringen. Die Saar-CDU werde wegen ihrer Politik mit Schuldenerhöhungen und Schulschließungen die absolute Mehrheit verlieren, sagte Lafontaine. Die SPD werde wahrscheinlich nur drittstärkste Kraft nach der Linken. Lafontaine kandidiert für das Ministerpräsidentenamt, das er schon von 1985 bis 1998 innehatte, damals noch für die SPD.
SPD nur noch auf Platz drei
Der Linke-Vorsitzende verwies auf Meinungsumfragen, wonach seine alte Partei im Saarland nur noch auf Platz drei landen könnte. "Damit könnte sie entweder Juniorpartner der CDU werden und sich angesichts der politischen Unterschiede in unauflösbare Widersprüche verstricken. Oder sie kann mit uns eine Regierung bilden und damit eine Richtungsentscheidung für die Bundes-SPD treffen", sagte Lafontaine. Im Falle einer großen Koalition an der Saar werde die Linke weiter wachsen. "CDU und SPD können zu ihrem Ärger nichts daran ändern, dass wir in jedem Fall eine gute Ausgangsposition haben."
Nur als Regierungschef
Lafontaine betonte, die Linke suche eine Zusammenarbeit mit der SPD, mit der es in der Landespolitik große Schnittmengen gebe. Eine Umfrage im Frühjahr sah die SPD im Saarland, für die Lafontaine früher absolute Mehrheiten geholten hatte, nur noch bei 16 Prozent und die Linke bei 29 Prozent. Der Linke-Vorsitzende schloss aus, eine andere Funktion als die des Regierungschefs im Saarland zu übernehmen.
Schach matt
Lafontaine sagte weiter, die SPD müsste im Fall eines entsprechenden Wahlergebnisses aus inhaltlichen Gründen zur Regierungsbildung unter ihm als Ministerpräsident bereit sein. Sonst wäre ihre Kritik an der Politik der CDU von Ministerpräsident Peter Müller nicht glaubhaft. "Und meine ehemaligen Parteifreunde können nicht behaupten, der Lafontaine kann es nicht. Sie müssten sonst ihre eigene erfolgreiche Regierungsarbeit verleugnen."
Quelle: ntv.de