Politik

Für "Die Linke" Lafontaine kandidiert

Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine wird für den Vorsitz der neuen linken Partei kandidieren. "Die Ergebnisse der Urabstimmungen bei WASG und Linkspartei bestärken mich darin, entsprechend dem Vorschlag des WASG-Vorstandes gemeinsam mit Lothar Bisky für den Parteivorsitz zu kandidieren", sagte Lafontaine am Sonntag in Berlin.

Lafontaine ist seit 2005 neben Gregor Gysi auch Vorsitzender der bereits bestehenden gemeinsamen Bundestagsfraktion von Linkspartei und Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG). Die beiden Parteien wollen am 16. Juni fusionieren und die Parteispitze wählen.

Müntefering macht dicht

Derweil erteilte Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) einer Zusammenarbeit der Sozialdemokratie mit der Linkspartei erneut eine Absage. Auch nach dem jüngsten Erfolg der Linken bei der Wahl zur Bremer Bürgerschaft habe sich daran nichts geändert, sagte Müntefering dem Deutschlandfunk. "Diese Partei ist auf der Bundesebene nicht handlungsfähig, außenpolitisch nicht und auch, was die Gesamtverantwortung für das Lande angeht, nicht." Müntefering räumte ein, dass seine persönliche Ablehnung auch damit zu tun habe, dass dort der ehemalige SPD-Chef Lafontaine eine führende Rolle innehat.

Annäherung in Sicht?

Lafontaine sagte indes der "Bild am Sonntag", er sehe eine Annäherung von SPD und Grünen an seine Partei. Als Beispiel nannte er, dass sich die SPD "auf einmal für einen gesetzlichen Mindestlohn" einsetze und auch die Grünen hätten mittlerweile erkannt, "dass der brutale Sozialabbau durch Hartz IV ein Fehler war". Überzeugt zeigte er sich, dass der Großteil der alten Parteifreunde heimlich mit seinen Ansichten sympathisiere. "Die Mehrheit der SPD-Mitglieder will eine Politik wie sie Die Linke formuliert", sagte er.

Quelle: ntv.de

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