Trotz historischer Verluste Laschet beansprucht Regierungsbildung für die Union
26.09.2021, 18:53 Uhr
Laschet will "alles daran setzen", eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden. Der Wahlabend sei eine Ausnahmesituation, mit dem Ergebnis könne man "nicht zufrieden sein".
Trotz massiver Verluste für die Union beansprucht Kanzlerkandidat Armin Laschet die Regierungsbildung, das sagte er im Konrad Adenauer Haus nach den ersten Hochrechnungen. "Uns war klar, ohne Amtsbonus wird das ein offener, ein harter, ein enger Wahlkampf. Und so ist es auch gekommen. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dieser Wahlabend ist eine Ausnahme-Situation."
Es werde erstmals aller Voraussicht nach eine Bundesregierung mit drei Bündnispartnern geben. "Wir haben als Union von unseren Wählern und Wählerinnen einen klaren Auftrag erhalten, eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung", sagte Laschet, deshalb "werden wir alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden".
Man habe derzeit noch keine gesicherten Endergebnisse. "Wir können jetzt schon sagen, mit dem Ergebnis nicht zufrieden zu sein. Der Ausgang ist noch völlig unklar. In jedem Fall stellt das Wahlergebnis Deutschland, die Union, alle demokratischen Parteien, vor eine große Herausforderung." Man müsse "Gegensätze überwinden und Deutschland zusammenhalten".
Die Hochrechnung in der ARD von 21:00 Uhr sieht Union und SPD in einem Kopf an Kopf-Rennen um das Kanzleramt, beide um 25 Prozent, die SPD jedoch mit einem hauchdünnen Vorsprung, der in den vergangenen zwei Stunden größer wurde. Die Grünen schneiden mit 14,3 Prozent schlechter ab, als sie ursprünglich erwartet hatten. Die FDP liegt bei 11,5 Prozent, die AfD bei 10,5 und die Linke kommt derzeit auf 5,0 Prozent.
Nach Umfragen von infratest dimap im Auftrag der ARD hat die Union in den Augen der Wählerinnen und Wähler vor allem an Wirtschaftskompetenz eingebüßt, dort ging es im Vergleich zu Werten von 2017 um 25 Prozentpunkte runter. Auch in der Außenpolitik und bei der Kriminalitätsbekämpfung büßte die Union an Vertrauen der Menschen ein.
Quelle: ntv.de, fni