Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Laschet zieht fast mit Baerbock gleich

Die Union baut ihren Vorsprung auf die Grünen weiter aus. Indes geht es für Annalena Baerbock in der Wählergunst immer deutlicher bergab. Würde am Sonntag gewählt, wäre Schwarz-Grün dennoch die einzige mögliche Zweier-Koalition.

Für die Union geht es in der Wählergunst weiter bergauf. Dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer zufolge haben CDU und CSU in der Woche der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt erneut zugelegt - und ihren Vorsprung auf die Grünen auf 5 Prozentpunkte ausgebaut.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 27 Prozent, zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Sie bliebe damit stärkste Kraft im Bundestag. Die Grünen müssten zwei Punkte abgeben und kämen auf 22 Prozent. Dahinter folgen - wie schon in der Vorwoche - SPD und FDP mit jeweils 14 Prozent. Die AfD bliebe mit 9 Prozent einstellig und die Linke wäre der Fünf-Prozent-Hürde weiterhin gefährlich nahe - mit nur noch 6 Prozent.

Für die Union böte sich bei einem solchen Ergebnis eine recht komfortable Ausgangssituation für Koalitionsverhandlungen. Drei Optionen sind denkbar: Schwarz-Grün käme auf 397 von insgesamt 741 Sitzen. Auch eine "Ampel-Koalition" zwischen Grünen, SPD und FDP hätte eine regierungsfähige Mehrheit (401 Sitze). Ein Bündnis von Union, SPD und FDP könnte mit 444 Mandaten regieren. Für eine Neuauflage der Großen Koalition würde es hingegen nicht mehr reichen, genauso wenig wie für ein Bündnis von Grünen, SPD und Linken.

In der Umfrage offenbart sich ein weiterhin hoher Anteil an Nichtwählern. Fast jeder vierte Befragte (24 Prozent) gibt an, derzeit überhaupt nicht wählen gehen zu wollen.

Große Verlierer der Bundestagswahl wären derzeit die SPD, die im Vergleich zu dem Ergebnis von 2017 stolze 6,5 Prozentpunkte einbüßen würde, sowie die Linke (-3,2) und die AfD (-3,6). Aber auch CDU und CSU müssten, obwohl sie weiter stärkste Kraft blieben, herbe Verluste hinnehmen: Für sie ginge es um 5,9 Prozentpunkte bergab. Jubeln könnten hingegen die Grünen, die im Vergleich zur vergangenen Wahl 13,1 Prozent zulegen würden. Damit wären sie gemeinsam mit der FDP (+3,3) die einzige im Plenum vertretene Partei, die ihr Ergebnis verbessern kann. Für die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zeigt der Trend dennoch nach unten.

Mehrheit unzufrieden mit Corona-Politik

Nach den Schlagzeilen um ihren geschönten Lebenslauf verliert Baerbock in der Kanzlerfrage erneut drei Punkte und kommt nur noch auf 21 Prozent. Im Vergleich zu ihrem Wert kurz nach der Nominierung sind das 11 Prozentpunkte Verlust. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hingegen gewinnt einen Punkt hinzu und zieht mit nun 20 Prozent beinahe mit Baerbock gleich. Auch SPD-Kandidat Olaf Scholz kann sich verbessern (+2), liegt aber mit 16 Prozentpunkten immer noch hinter Baerbock und Laschet. Immerhin 43 Prozent der Befragten würden keinen der drei Kandidaten wählen. Besonders unter Ostdeutschen, in Bayern und bei FDP-Wählern sind die Vorbehalte gegen alle Kandidaten groß.

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Auch mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung ist eine Mehrheit der Befragten nicht zufrieden (60 Prozent), wobei die Ostdeutschen (65 Prozent) die Corona-Politik noch einmal kritischer bewerten als die Westdeutschen (59 Prozent). Besonders groß ist die Unzufriedenheit bei Anhängern der AfD (86 Prozent) und der FDP (71 Prozent). Zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung ist eine Mehrheit lediglich unter den Unions-Wählern.

Nicht mehr ganz so pessimistisch zeigen sich die Befragten mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunft. 45 Prozent von ihnen rechnen in den kommenden Jahren mit einer Verschlechterung der Lage. Im Frühjahr waren - inmitten der zweiten Welle - noch 56 Prozent der Befragten dieser Ansicht.

Quelle: ntv.de, jug

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