Politik

Frankreich prüft C-Waffen-Verdacht in Syrien Libanesische Soldaten in Grenznähe getötet

Assad-Kämpfer in Aleppo: Ob die Truppen Chemiewaffen einsetzen, ist bislang nicht erwiesen.

Assad-Kämpfer in Aleppo: Ob die Truppen Chemiewaffen einsetzen, ist bislang nicht erwiesen.

(Foto: AP)

Und wieder kommt es im Syrien-Konflikt zu einem Übergreifen der Kämpfe auf das Nachbarland Libanon. In Arsal, nahe der Grenze, töten Unbekannte Soldaten. Damit wächst die Sorge, dass sich der Krieg zu einem regionalen Flächenbrand ausweitet. Derweil sucht Frankreich weiter nach Beweisen dafür, dass Assad chemische Waffen einsetzt.

Drei libanesische Soldaten sind nahe der syrischen Grenze erschossen worden. Die Truppen sind laut Sicherheitskreisen vor der nordöstlichen Stadt Arsal in ihrem Fahrzeug von Unbekannten angegriffen worden. Es war der folgenschwerste Überfall dieser Art seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien vor mehr als zwei Jahren.

Wer für die Attacke verantwortlich ist, ist ungewiss. Die meisten Menschen in Arsal unterstützen die Aufständischen im Nachbarland, die gegen Präsident Baschar al-Assad kämpfen. Die Region ist auch ein Anlaufpunkt für viele Flüchtlinge aus Syrien. Der Angriff aus der Nacht schürt die Sorge, dass der Libanon tiefer in den blutigen Syrien-Konflikt hineingezogen werden könnte. Vor allem das Engagement der Hisbollah an der Seite Assads bereitet vielen Beobachtern Sorge.

An der Grenze zu Syrien gibt es häufig gewaltsame Zwischenfälle. Am Montag schlugen nahe der ostlibanesischen Stadt Hermel drei aus Syrien abgefeuerte Mörsergranaten ein. Dabei wurde nach Angaben aus Sicherheitskreisen eine Frau getötet. Im Gegensatz zum sunnitisch dominierten Arsal ist Hermel eine Hochburg der schiitischen Hisbollah, deren Kämpfer Assad in Syrien unterstützen.

C-Waffen angeblich nicht flächendeckend im Einsatz

Derweil will Frankreich den Verdacht klären, ob Assad im Kampf gegen die Rebellen Chemiewaffen einsetzt. Die Regierung erklärte sich bereit, von zwei Journalisten von "Le Monde" mitgebrachte Proben zu analysieren. Ein Regierungsvertreter sagte, Frankreich habe bereits ähnlich wie Großbritannien und die USA Proben analysiert, doch hätten diese nur "Indizien, aber keine eindeutigen Beweise" erbracht.

Die beiden Reporter hatten berichtet, dass die syrische Armee bei ihrem Kampf gegen Rebellen regelmäßig Chemiewaffen einsetze. Demnach wurden sie in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus "mehrere Tage in Folge" Zeugen des Einsatzes. Das Gas werde jedoch nur "punktuell" eingesetzt, um zu vermeiden, dass es sich großflächig verteilt und damit klare Beweise vorliegen. Außenminister Laurent Fabius sagte daraufhin in Brüssel, dass sich die Hinweise auf einen Chemiewaffeneinsatz verdichteten.

Die Führung in Damaskus weist die Vorwürfe bislang von sich. Sie beschuldigt ihrerseits die Rebellen, sich chemischer Waffen zu bedienen. Der Bitte der Uno, eine Untersuchung durch unabhängige Experten zuzulassen, kam Damaskus bislang jedoch nicht nach.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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