Politik

Bewaffnete fordern Rausschmiss von Gaddafi-Anhängern Libysche Ministerien von Kämpfern umstellt

Die Demonstranten vor den Ministerien sind bewaffnet.

Die Demonstranten vor den Ministerien sind bewaffnet.

(Foto: REUTERS)

Der Rausschmiss von alten Kadern aus den Behörden in Libyen geht vielen Bürgern zu langsam. Sie greifen zu den Waffen und drohen der aktuellen Regierung.

Bewaffnete in Libyen haben das Außen- und das Justizministerium umstellt, um die Entlassung von Anhängern des gestürzten Machthabers Muammar al-Gaddafi aus dem Staatsdienst zu erreichen. Kämpfer mit Fahrzeugen, die teils mit Luftabwehrgeschützen bestückt seien, belagerten seit dem Morgen den Sitz des Ministeriums in der Hauptstadt Tripolis, sagte ein Sprecher. Sie hätten den Justizminister und das Personal aufgefordert, ihre Büros zu verlassen, und das Ministerium "geschlossen".

Mitglieder bewaffneter Milizen belagern schon seit Sonntag das Außenministerium. Sie verlangen die Verabschiedung eines Gesetzes, das derzeit vom Nationalkongress als höchster exekutiver Gewalt beraten wird. Damit sollen Getreue des Gaddafi-Regimes aus Regierung und Verwaltung entfernt werden.

Im Zuge der Aufstände in den Nachbarländern Tunesien und Ägypten Anfang 2011 hatte auch eine Revolte gegen Gaddafi eingesetzt. Nach blutigen Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen wurde der Machthaber nach jahrzehntelanger Herrschaft am 20. Oktober 2011 festgenommen und unter bis heute ungeklärten Umständen getötet. Die derzeitige Führung des Landes schafft es bislang nicht, die zahlreichen Milizen zu entwaffnen.

Quelle: ntv.de, AFP

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