Politik

FDP ganz unten Lindner: Mache nur einen Versuch

Der kommende FDP-Chef Lindner denkt schon wieder ans Aufhören - sofern er seine Partei nicht wieder in der Bundestag bekommt. Ein schwerer Job. Die Vorzeichen stehen nicht so gut.

Christian Lindner, der liberale Hoffnungsträger.

Christian Lindner, der liberale Hoffnungsträger.

(Foto: imago stock&people)

Alles auf eine Karte: Der designierte FDP-Chef Christian Lindner will sein politisches Schicksal mit dem Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl 2017 verknüpfen. Der "Zeit" sagte Lindner: "Wenn ich die FDP 2017 zurück in den Bundestag führe, bleibe ich Politiker. Sonst nicht." Seine Bewerbung um den Parteivorsitz sei "eine ganz persönliche Mission".

Auf die Frage, ob für ihn mit der Politik endgültig Schluss sei, wenn die FDP in vier Jahren nicht die Rückkehr in den Bundestag schafft, entgegnete Lindner: "Ja. Ich will mich jetzt mit aller Kraft und Konsequenz dieser Aufgabe stellen." Bei der kommenden Bundestagswahl "entscheiden die Wähler daher auch über meine politische Zukunft".

Lindner warnte seine Partei vor einer Annäherung an den Kurs der eurokritischen Partei AfD. Die FDP müsse eine "offensive Auseinandersetzung" mit der AfD führen. "Die können wir auf ihrem eigenen Feld schlagen, denn deren vage Vorstellungen von Euro-Austritten und Parallelwährungen würden in ein finanzielles Desaster führen."

Nur wenig Mitleid

Der Hoffnungsträger wird es nicht leicht haben bei seiner Mission: Zwar legen die Liberalen in im jüngsten "Stern-RTL-Wahltrend" im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zu, würden im Falle einer echten Wahl mit 4 Prozent den Sprung ins Parlament allerdings erneut nicht schaffen. Schlimmer noch: In einer gesonderten Befragung bedauerten lediglich 23 Prozent, dass die Liberalen nicht im neuen Bundestag vertreten sein werden. Ostdeutsche stören sich seltener am Aus der FDP als Westdeutsche, Jüngere seltener als Ältere.

Besonders bitter: Auch bei Anhängern des einstigen Regierungspartners trifft die FDP auf wenig Mitleid. Nur 36 Prozent der Wähler der Union bedauern, dass die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist. 62 Prozent verneinten die Frage. Bei den SPD-Wählern ist das Verhältnis 15 zu 84, bei den Grünen 9 zu 91, bei den Wählern der Linken 2 zu 93.

Quelle: ntv.de, jmü/hvo/AFP

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