"Pampig von der Seite angegangen" Linker Landeschef murrt und droht
14.04.2011, 14:38 Uhr
Matthias Höhn ist unzufrieden.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
In der Linkspartei brodelt es weiter. Nun droht der Landeschef der Linken in Sachsen-Anhalt, sich aus dem Parteivorstand zurückzuziehen. Er beschwert sich darüber, dass "die Landesvorsitzenden pampig von der Seite angegangen werden".
Im Vorstand der Linkspartei spitzt sich der zu. Der Landeschef der Linken in Sachsen-Anhalt, Matthias Höhn, drohte mit dem Rückzug aus dem zwölf Mitglieder zählenden geschäftsführenden Parteivorstand. "Wenn ein kooperativer Stil nicht mehr gewünscht wird, dann werde ich meine Konsequenzen daraus ziehen. Für einen solchen Führungsstil stehe ich nicht zur Verfügung", sagte Höhn der "Süddeutschen Zeitung" nach Vorabbericht vom Mittwoch. "Ich habe mich um Ausgleich und Verständigung bemüht. Allerdings lege ich auch Wert darauf, dass ich nicht der einzige bin, der das tut."
Zuvor hatte der Parteibildungsbeauftragte Ulrich Maurer den sächsischen Landeschef Rico Gebhardt gerüffelt, weil dieser Überlegungen für eine Rückkehr des Ex-Parteichefs Oskar Lafontaine abgelehnt hatte. Maurer, ein Vertrauter Lafontaines, hatte dazu erklärt, Gebhardt könne wieder laut werden, wenn er bessere Wahlergebnisse habe.
"Die Lage wird nicht dadurch besser, dass die Landesvorsitzenden pampig von der Seite angegangen werden. Damit wird das Frustpotenzial nur größer", sagte Höhn der "Süddeutschen Zeitung". Zudem handele es sich um eine grobe Unterschätzung des Diskussionsbedarfs in der Partei.
Nach den Wahlschlappen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatte Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi eine Rückkehr des Saarländers Lafontaine ins Spiel gebracht. Dieser könne in einer Notlage dazu bereit sein. Im Reformerflügel der Linkspartei stößt dies auf Ablehnung.
Quelle: ntv.de, rts