Mehr als 140 Tote Luftangriff auf Trauerfeier im Jemen
09.10.2016, 01:26 Uhr
Mehr als 140 Tote wurden bei dem Luftangriff getötet, Hunderte weitere verletzt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tausende Menschen nehmen an einer Trauerfeier in Sanaa teil, als Kampfflugzeuge ihre tödliche Fracht über dem öffentlichen Saal in der jemenitischen Hauptstadt abwerfen. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition soll für den Angriff verantwortlich zeichnen.
Bei einem verheerenden Luftangriff auf eine Trauerfeier im Jemen sind nach Angaben der UNO mehr als 140 Menschen getötet worden. Über 525 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen, Jamie McGoldrick, am Samstag mit. Helfer im Jemen seien "entsetzt und schockiert" über die Luftangriffe auf einen öffentlichen Saal in der Hauptstadt Sanaa, wo tausende Menschen an einer Trauerfeier teilgenommen hatten.
Zuvor hatten die Huthi-Rebellen im Jemen der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition vorgeworfen, durch die Luftangriffe mehr als hundert Menschen bei der Trauerfeier getötet zu haben. Saudi-Arabien wies allerdings jede Verantwortung zurück. Dem Sender Almasirah zufolge war auch der Bürgermeister von Sanaa, Abdel Kader Hilal, unter den Todesopfern. McGoldrick forderte nun eine sofortige Untersuchung des Vorfalls: "Die Gewalt gegen Zivilisten im Jemen muss sofort beendet werden", forderte er.
Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi gegen vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Rebellen und andere Gruppen, die dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Die Huthis hatten Anfang 2015 die im Norden gelegene Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert. Seit März 2015 fliegt ein von Riad angeführtes arabisches Militärbündnis Luftangriffe auf die Rebellen.
Quelle: ntv.de, jve/AFP