Sicherheitslücken an Flughäfen Luftfracht schlecht kontrolliert
06.05.2012, 15:41 Uhr
(Foto: dpa)
2010 zeigt ein knapp gescheiterter Anschlag die Sicherheitslücken an deutschen Flughäfen auf. Seitdem tut sich offenbar nicht so viel. Nur an drei von vierzehn als gefährdet geltenden Flughäfen gibt es stichprobenartige Kontrollen zur Luftfahrtsicherheit. Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert dies als "problematisch".
An deutschen Flughäfen gibt es laut einem Zeitungsbericht weiter erhebliche Sicherheitslücken bei der . Die "Bild am Sonntag" zitierte aus einem Papier des Bundesinnenministeriums, demzufolge stichprobenartige Kontrollen zur Luftfahrtsicherheit nur an drei von vierzehn als gefährdet geltenden Flughäfen erfolgen.
Kontrolliert wird dem Bericht zufolge nur an den Flughäfen Köln/Bonn, Frankfurt am Main und Leipzig. An den anderen Flughäfen gebe es keine Stichproben. An den als gefährdet geltenden Airports wird Luftfracht aus sogenannten Risikoflughäfen auf Passagiermaschinen umgeladen.
Wie die Zeitung weiter aus dem Konzept zitiert, sind gründliche Sichtkontrollen und Kontrollen per Hand schon aus Zeitmangel nicht möglich. Außerdem würden die vorhandenen Röntgengeräte nicht beim Aufspüren bestimmter Explosivstoffe helfen. Sprengstoffdetektoren stehen jedoch erst ab 2014 zur Verfügung. Zudem verfüge der Zoll für die bundesweit vierzehn gefährdeten Flughäfen in Deutschland nur über zwölf Sprengstoffspürhunde.
Das für die Bundespolizei zuständige Vorstandsmitglied der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Josef Scheuring, sagte der Zeitung: "Wir halten die Sicherheitslage wegen unzureichender Kontrollen für problematisch."
Bereits 2010 hatte ein knapp gescheiterter Anschlag erhebliche Sicherheitslücken auch an deutschen Flughäfen aufgezeigt. Damals waren in Dubai und England zwei Paketbomben aus dem Jemen entdeckt worden, von denen eine zuvor auf dem Flughafen Köln/Bonn umgeladen worden war.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP