Politik

Terrorpotenzial aus dem Inland MI5-Chef fürchtet neue Anschläge

Im Hauptquartier des MI5 werden verschiedene Bedrohungsszenarien durchgespielt.

Im Hauptquartier des MI5 werden verschiedene Bedrohungsszenarien durchgespielt.

(Foto: REUTERS)

Das Terrornetzwerk Al-Kaida hat keine feste Struktur und entwickelt immer neue Bedrohungen. Für den britischen Geheimdienst rücken junge Briten in den Fokus, die sich bei Reisen in die Stammesgebiete radikalisieren und möglicherweise mit Anschlagsplänen nach Großbritannien zurückkehren.

Die Aufstände und Umwälzungen in der arabischen Welt bringen nach Ansicht des Chefs des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 eine neue Form der Bedrohung für Großbritannien hervor. Die Instabilität in der Region biete dem Terrornetzwerk Al-Kaida Möglichkeiten, sich umzustrukturieren, sagte MI5-Chef Jonathan Evans bei einem Vortrag in London. Dadurch steige die Gefahr, dass sich und dann in ihrem Heimatland Großbritannien Anschläge verübten. Der MI5 spricht von "home grown terrorists".

Der Geheimdienst verfüge über Beweise, dass britische "Gotteskrieger" zu Ausbildungszwecken und für militante Aktionen ins Ausland gereist seien, fügte Evans hinzu. "Einige werden nach Großbritannien zurückkehren und hier eine Gefahr darstellen." Dies sei eine "neue und beunruhigende Entwicklung", die sich noch verschlimmern könne. Der Einfluss von Al-Kaida verlagere sich zunehmend weg von Afghanistan und Pakistan hin zu Ländern wie dem Jemen und Somalia.

Im Jahr 2005 hatten vier "home grown terrorists" koordinierte Selbstmordattentate in Londoner U-Bahnen und in einem Bus verübt. Dabei wurden 52 Menschen getötet und rund 700 weitere verletzt.

Quelle: ntv.de, AFP

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