Große Teile Venezuelas ohne Strom Maduro beklagt "elektrischen Putsch"
04.09.2013, 02:08 UhrEin massiver Stromausfall legt weite Teile von Venezuela lahm. Präsident Maduro wittert eine Verschwörung seiner politischen Gegner. Die Opposition lässt das nicht auf sich sitzen. Ihr Chef Capriles wirft der linkspopulistischen Regierung Unfähigkeit vor.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat Saboteure für e inen massiven Stromausfall in seinem Land verantwortlich gemacht. "Alles deutet darauf hin, dass die extreme Rechte einen elektrischen Putsch gegen das Land führt", schrieb der Staatschef auf Twitter.
Gegen Dienstagmittag (Ortszeit) war in mindestens 14 Bundesstaaten des südamerikanischen Landes sowie in Teilen des Großraums Caracas der Strom ausgefallen, wie die Zeitung "El Universal" berichtete. Der Stromausfall sei durch Probleme an einer Leitung zwischen der Stadt Guayana und dem Westen des Landes ausgelöst worden, sagte Energieminister Jesse Chacón.
Am Guri-Stausee nahe Guayana wird mehr als 80 Prozent des venezolanischen Elektrizität erzeugt. Die Stromversorgung werde Schritt für Schritt wieder hergestellt, sagte Chacón. Es dauere allerdings Stunden, wie die Turbinen wieder die volle Leistung bringen könnten.
"Es ist klar, dass jene dahinterstecken, die unser Vaterland schwächen wollen", so Maduro. Auch Innenminister Miguel Rodríguez Torres hielt Sabotage für möglich. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen, dass Sabotage zu einem Stromausfall dieser Größenordnung geführt hat. Deshalb haben wir sofort Ermittlungen eingeleitet."
Capriles: Unfähigkeit der Regierung
Venezuelas Oppositionsführer Henrique Capriles wies die Spekulationen hingegen zurück und machte die Regierung für den Stromausfall verantwortlich. "Unser Volk leidet unter der Unfähigkeit der Regierung", schrieb der Gouverneur des ebenfalls betroffenen Bundesstaats Miranda auf Twitter. Viel zu lange habe die Regierung versäumt, in die Stromnetze zu investieren. "Was passiert ist, sollte die Venezolaner dazu motivieren, weiter für einen Wechsel zu kämpfen."
Präsident Maduro macht immer wieder die Opposition für die Probleme des Landes verantwortlich. Zuletzt beschuldigte er seine politischen Gegner, die extrem hohe Inflation verschuldet zu haben. Außerdem stecken sie seiner Ansicht nach hinter einem Mordkomplott gegen ihn.
Quelle: ntv.de, wne/dpa