Politik

Mit Schlauchbooten im Mittelmeer Marine rettet mehr als 700 Flüchtlinge

Flüchtlinge in einem Schlauchboot auf dem Mittelmeer. (Hier ein Archivbild vom vergangenen Jahr)

Flüchtlinge in einem Schlauchboot auf dem Mittelmeer. (Hier ein Archivbild vom vergangenen Jahr)

(Foto: dpa)

Mit untauglichen Schlaubooten brechen wieder Hunderte Menschen Richtung Europa auf. Dieses Mal können Soldaten unter anderem aus Deutschland die Menschen retten. Der Streit in Europa um die Flüchtlingskatastrophe geht weiter.

Italienische Rettungskräfte und ausländische Marineschiffe haben in sechs verschiedenen Einsätzen insgesamt 741 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer vor Sizilien gerettet. Die Menschen waren in Libyen mit fünf Schlauchbooten sowie einem Schiff losgefahren.

Beteiligt an der Rettung war neben britischen und irischen Schiffen auch die deutsche Fregatte "Hessen". Wie die Bundeswehr mitteilte, rettete das Schiff in zwei Einsätzen insgesamt 166 Menschen aus Seenot. Die Soldaten zerstörten zwei führerlose Schlauchboote, weil die Bundeswehr sie als Schifffahrtshindernis einstufte.

Seit dem Jahresbeginn erreichten bereits etwa 40.000 Flüchtlinge aus Nordafrika über das Mittelmeer die Europäische Union, die meisten von ihnen Italien oder Griechenland. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen bis Mitte Mai fast 1800 Menschen auf der gefährlichen Überfahrt ums Leben. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex weitete ihr Einsatzgebiet vor der Küste Italiens inzwischen deutlich aus.

Die Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer haben in der EU eine politische Kontroverse ausgelöst. Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos erklärte die Pläne für militärische Aktionen gegen Menschenschmuggler mit den Worten: "Europa erklärt den Schmugglern den Krieg". Umstritten ist auch, ob und nach welchen Vorgaben künftig über das Mittelmeer ankommende Flüchtlinge auf alle EU-Länder verteilt werden sollen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP

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