Die Opposition in Venezuela hat mit einer Massenkundgebung erneut den Rücktritt von Präsident Hugo Chvez gefordert. Eine unübersehbare Menschenmenge strömte aus verschiedenen Teilen der Hauptstadt zu einem Versammlungspunkt auf einer Autobahn im Osten von Caracas. Grobe Schätzungen beliefen sich auf mehr als eine Million Teilnehmer.

Auf Transparenten prangten in riesigen Buchstaben Anti-Chvez-Parolen. Das Oppositionsbündnis Coordinadora Democrtica hatte erst am Vortag zu der Kundgebung aufgerufen.

Der Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes Venezuelas, Carlos Ortega, sagte als Hauptredner der Kundgebung, Chvez habe dem Land furchtbaren Schaden zugefügt. "Chvez versuchte, das Volk zu spalten und einen Hass zu schüren, der den Venezolanern fremd ist", sagte Ortega. Er wies außerdem die Behauptungen der Regierung zurück, der seit fast zwei Wochen andauernde Generalstreik sei gescheitert.

"Diese verantwortungslose Regierung sagt, es gebe keinen Streik. Natürlich gibt es einen Streik, Seor Chvez, einen Streik der Mehrheit, die ihren Rücktritt fordert", sagte Ortega.

Venezuelas Außenminister Roy Chaderton wies am Samstag die Forderung der USA nach baldigen Wahlen zurück. Die Verfassung lasse es nicht zu, die Wahlen vorzuziehen, sagte der Minister. Er warf den streikenden Erdölarbeitern vor, sie wollten mehr Macht haben als das Volk und die Streitkräfte. Die Lahmlegung der Erdölindustrie sei Teil einer "gewaltigen Sabotage".