Politik

Gaddafis Ex-Geheimdienstchef Mauretanien liefert al-Senussi aus

Geheimdienstchef und Schwager: Al-Senussi galt als einer der engsten Vertrauten Gaddafis.

Geheimdienstchef und Schwager: Al-Senussi galt als einer der engsten Vertrauten Gaddafis.

(Foto: Reuters)

Im März 2012 fliegt er auf. Abdallah al-Senussi, der ehemalige libysche Geheimdienstchef, wird mit einem gefälschten malischen Pass am Flughafen in Nouakchott festgenommen. Jetzt liefert Mauretanien al-Senussi nach Libyen aus.

Mauretanien liefert den früheren libyschen Geheimdienstchef Abdallah al-Senussi nach einem Medienbericht an sein Heimatland aus. Das mauretanische Staatsfernsehen berichtete am Mittwoch, al-Senussi werde an Libyen überstellt. Aus mauretanischen Regierungskreisen hieß es, der Ex-Geheimdienstchef werde ausgeliefert. Es blieb aber offen, ob er sich noch in Mauretanien befand oder das Land bereits verlassen hat.

Der Ex-Geheimdienstchef zählte zu den engsten Vertrauten des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, der im vergangenen Jahr gestürzt und getötet worden war. Al-Senussi war im August vergangenen Jahres untergetaucht. Er wurde Mitte März mit einem gefälschten malischen Pass am Flughafen von Nouakchott festgenommen. Sowohl Libyen als auch Frankreich forderten seine Auslieferung.

Paris fahndet wegen seiner Rolle bei einem Anschlag auf ein Flugzeug im September 1989 nach al-Senussi. Ein französisches Berufungsgericht hatte al-Senussi 1999 wegen seiner Rolle bei einem Anschlag auf ein Flugzeug in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei dem Anschlag auf Flug UTA 772 im September 1989 waren 170 Menschen getötet worden, unter ihnen 54 Franzosen. Auch der IStGH könnte eine Auslieferung al-Senussis fordern.

Der Internationale Strafgerichtshof wirft al-Senussi Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Das Tribunal hatte Ende Juni einen Haftbefehl unter anderem gegen ihn erlassen. Ihm, wurde vorgeworfen, den libyschen Sicherheitskräften den Auftrag zu Morden, Verfolgung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erteilt zu haben. Die Vorwürfe beziehen sich vor allem auf den Versuch, die Protestbewegung im Land, die im Februar 2011 begonnen hatte, gewaltsam niederzuschlagen.

Quelle: ntv.de, AFP

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