Wulff folgt Lockruf aus Berlin McAllister wird CDU-Landeschef
15.06.2008, 11:52 UhrDie niedersächsische CDU hat nach 14 Jahren unter Ministerpräsident Christian Wulff mit dem 37-jährigen David McAllister einen neuen Landeschef gewählt. Mit 98,9 Prozent folgten die Delegierten des Landesparteitags in Celle einem entsprechenden Vorschlag von Wulff. Der 48-Jährige bleibt Ministerpräsident, machte in Celle aber auch seine bundespolitischen Ambitionen deutlich. Wulff wie McAllister nutzten den Parteitag zu massiven Angriffen auf die Linkspartei. McAllister kündigte an, die CDU stärker für Deutsche mit Migrationshintergrund öffnen zu wollen.
Neue Aufgaben in Berlin
Wulff warnte vor einem Linksruck in Deutschland und versicherte, dies sei wie die Wirtschaftspolitik ein Thema, "bei dem ich mich voll einbringen will in Berlin an der Seite von (Bundeskanzlerin) Angela Merkel". Die Linkspartei strebe "die Überwindung der freiheitlich demokratischen Grundordnung an". Wulff warnte in diesem Zusammenhang die SPD ausdrücklich vor einer weiteren Annäherung an die Linke. Die SPD müsse ihren gegenwärtigen Schleuderkurs beenden, wenn sie den Status einer "Volkspartei zurückbekommen will".
Intelligente Rote-Socken-Kampagne
Der neu gewählte CDU-Landesvorsitzende McAllister sagte, er gehe davon aus, dass sich bei der SPD "die Unvernünftigen durchsetzen und die Partei Richtung Linkspartei driftet". Deutschland stehe daher bei den kommenden Wahlen vor einer schweren Richtungsentscheidung und es sei Aufgabe der CDU, diese Auseinandersetzung zu führen: "Niemals werde ich zulassen, dass in Deutschland Kommunisten wieder etwas zu sagen haben", rief McAllister den Delegierten zu.
Nach der Ablösung Wulffs an der Spitze der Landespartei will McAllister die CDU dennoch gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten führen. "Der Wechsel im Landesvorsitz steht für Kontinuität, weniger für Umbruch", sagte der neue Vorsitzende.
CDU muss sich anpassen
Mit Blick auf die Integration von Deutschen mit Migrationshintergrund forderte McAllister im NDR, die CDU müsse sich "den gesellschaftlichen Realitäten anpassen". "Wir möchten, dass die Menschen, die nach Deutschland gekommen sind um zu bleiben, an der Organisation und der Gestaltung der Gesellschaft mitmachen. Dafür sind die Parteien die ersten Ansprechpartner."
Quelle: ntv.de