Politik

US-Debatte um Waffenhilfe McCarthy schlägt Einladung von Selenskyj aus

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Im Dezember zeigten sich McCarthy und Selenskyj noch einträchtig zusammen in Washington.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press)

Bisher wird die Ukraine-Hilfe der USA von beiden Parteien überwiegend getragen. Doch im Lager der Republikaner regt sich zunehmend Kritik. Darum lädt Präsident Selenskyj den Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCahrty, in die Ukraine ein. Doch der Republikaner lehnt ab.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts von zunehmend kritischen Äußerungen aus den Reihen der US-Republikaner zur Unterstützung Kiews den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, nach Kiew eingeladen. "Herr McCarthy sollte kommen und selbst sehen, was hier passiert, was der Krieg für uns bedeutet", sagte Selenskyj dem US-Fernsehsender CNN. Ein Besuch in der Ukraine würde McCarthy "helfen, seine Position zu finden".

McCarthy wies die Darstellung von Selenskyj umgehend zurück: Er müsse nicht die Ukraine besuchen, um die Situation vor Ort zu verstehen, sagte er CNN. McCarthy war im Januar zum Vorsitzenden des Repräsentantenhauses gewählt worden und ist damit der einflussreichste Republikaner im US-Kongress. Als solcher könnte er das massive Hilfsprogramm des demokratischen US-Präsidenten Joe Biden für die Ukraine erheblich behindern.

Zuletzt hatte es zunehmend kritische Stimmen von Republikanern angesichts der massiven US-Unterstützung für Kiew gegeben. McCarthy selbst hatte im vergangenen Oktober und damit vor seiner Wahl zum Vorsitzenden des Repräsentantenhauses erklärt, dass es künftig keinen "Blankoscheck" mehr für die Ukraine geben werde. Bisher wird die Ukraine-Hilfe in den USA von beiden Parteien überwiegend getragen.

Selenskyj verteidigt Halten von Bachmut

In dem CNN-Interview verteidigte Selenskyj auch die Entscheidung, seine Truppen weiter in der hart umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut zu lassen. Bachmut sei von entscheidender strategischer Bedeutung, sagte Selenskyj. "Nach Bachmut könnten sie weitergehen. Sie könnten nach Kramatorsk gehen, nach Slowjansk", sagte Selenskyj mit Blick auf die russischen Angreifer. Sollte Bachmut fallen, sei den Russen der Weg in andere Landesteile offen, sagte Selenskyj. "Deswegen stehen unsere Jungs dort."

Entscheidend für den künftigen Kriegsverlauf seien weitere Waffenlieferungen, sagte Selenskyj. Die Unterstützung aus den USA sei dabei von besonderer Wichtigkeit. Selenskyj betonte nochmals die Bedeutung von Kampfjets für die Luftverteidigung seines Landes. Er bejahte die Frage, ob Kampfjets kriegsentscheidend seien.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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