Politik

Zeitungsbericht wirft Fragen auf Medwedew appelliert an Bosse

Ein Herz und eine Seele? Zwar kritisiert Medwedew laut "Vedomosti"-Bericht indirekt seinen Vorgänger Putin, ohne dessen Zustimmung will er jedoch nicht kandidieren.

Ein Herz und eine Seele? Zwar kritisiert Medwedew laut "Vedomosti"-Bericht indirekt seinen Vorgänger Putin, ohne dessen Zustimmung will er jedoch nicht kandidieren.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Russlands Präsident Medwedew ist durchaus an einer zweiten Amtszeit interessiert. Um seine Wiederwahl-Chancen zu verbessern, wirbt der 45-Jährige laut einem Bericht um die Zustimmung russischer Spitzenunternehmer und übt dabei Kritik an der Wirtschaftspolitik Putins. Kurioserweise könnte jedoch gerade der Ex-Präsident Medwedews Kandidatur kippen.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew wirbt nach einem Zeitungsbericht bei Unternehmern für eine zweite Amtszeit. Medwedew habe Spitzenkräfte der Wirtschaft bei einem Treffen aufgefordert, sich zwischen ihm und seinem Vorgänger, dem derzeitigen russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin, zu entscheiden. Dies berichtete die Wirtschaftszeitung "Vedomosti".

 "Der Präsident gab uns zurückhaltend, aber eindeutig zu verstehen, dass die Wirtschaft nun entscheiden muss, wen sie als nächsten Präsidenten haben will", zitierte das Blatt einen Teilnehmer des Treffens, an dem viele führende Wirtschaftsvertreter teilgenommen hatten. Sie stünden vor der Alternative, zur Politik des Ex-Präsidenten Putin zurückzukehren oder seinen, Medwedews, Visionen von Russland zu folgen. Der russische Präsident wird im März neu gewählt.

Putins Zustimmung entscheidet

Medwedew hatte unlängst davor gewarnt, ohne eine Modernisierung drohe der rohstoffabhängigen russischen Wirtschaft die Stagnation. Auch müsse die dominante Rolle des Staates in der Wirtschaft zurückgedrängt werden, die ein Markenzeichen der Politik Putins war.

Die Unterstützung des Unternehmerlagers könnte Medwedews Wahlchancen nach Ansicht von Diplomaten und anderen Experten verbessern. Ob der 45-Jährige 2012 überhaupt antritt, könnte pikanterweise der von ihm angeblich indirekt kritisierte Putin entscheiden. So hat Medwedew zwar wiederholt sein Interesse an einer Wiederwahl signalisiert, will jedoch nur mit Zustimmung des Ministerpräsidenten kandidieren. Auch der 58 Jahre alten Putin, der 2008 nach zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten nicht wieder antreten durfte, will in den nächsten Monaten über eine im kommenden Jahr wieder mögliche Kandidatur entscheiden.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen