Politik

Forderung aus Großbritannien Mehr NATO-Ziele in Libyen

Angriff der NATO auf ein militärisches Ziel in Libyen am 8. Mai 2011.

Angriff der NATO auf ein militärisches Ziel in Libyen am 8. Mai 2011.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Chef der britischen Streitkräfte, Richards, fordert die NATO auf, ihre Ziele für Bombardements in Libyen auszuweiten. Sonst bestehe das Risiko, dass Gaddafi an der Macht bleibt.

Die NATO muss nach Einschätzung Großbritanniens ihre Luftangriffe in Libyen ausweiten, um Machthaber Muammar Gaddafi zur Aufgabe zu zwingen. Generalstabschef David Richards sagte dem "Sunday Telegraph", die Allianz sollte auch die Infrastruktur des Landes in ihre Liste von Angriffszielen aufnehmen. Die NATO-Angriffe seien bislang ein deutlicher Erfolg gewesen, aber das Bündnis müsse mehr tun. "Wenn wir jetzt den Einsatz nicht erhöhen, besteht das Risiko, dass der Konflikt damit endet, dass Gaddafi an der Macht bleibt", erklärte Richards.

Der britische Verteidigungsminister Liam Fox hielt dem entgegen, dass die Bombardierung von Infrastrukturzielen in der NATO-Operation bereits integriert sei. Der Grund für Richards Forderung sei vermutlich gewesen, dass "einige NATO-Länder mit der Auswahl der Ziele weniger glücklich" gewesen seien, sagte Fox. Die britische Auslegung möglicher Ziele gehe "ein bisschen weiter" als in anderen NATO-Ländern.

Gaddafi verspottet die NATO

Die Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich und den USA wollen die Luftangriffe in dem nordafrikanischen Land so lange fortsetzen, bis Gaddafi sein Amt aufgibt. Dieser hatte dem Staatsfernsehen zufolge die NATO zuletzt als feige verspottet. Der Sender strahlte am Freitagabend eine kurze Audiobotschaft aus, die angeblich von Gaddafi stammt. "Ich sage den feigen Kreuzrittern, dass ich an einem Ort lebe, wo sie mich nicht finden und töten können", hieß es in der Aufnahme, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte.

Die italienische Regierung hatte zuvor erklärt, Gaddafi sei vermutlich verwundet und halte sich sehr wahrscheinlich nicht mehr in der Hauptstadt Tripolis auf. Die libysche Regierung wies entsprechende Äußerungen von Außenminister Franco Frattini jedoch umgehend als Unsinn zurück und reklamierte, bei einem Luftangriff seien 16 Prediger getötet worden. Dies ließ sich unabhängig nicht bestätigen. Richards erklärte, es seien "kaum" zivile Opfer zu beklagen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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