Politik

Kanzlerin wirbt bei Gordon Brown Merkel will EU-Bankenabgabe

Im Landhaus von Gordon Brown zimmert Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem englischen Premier an einer europaweiten Bankenabgabe nach deutschem Vorbild. Gelingt eine Einigung, soll die EU die Initiative beim G20-Gipfel einbringen. Doch Merkel ist nicht nur in politischer Mission unterwegs: Die Royal Society nutzt den Englandbesuch der Kanzlerin für eine besondere Ehrung.

Wie groß soll der Fonds denn sein? Merkel und Brown bei der Ausmessung.

Wie groß soll der Fonds denn sein? Merkel und Brown bei der Ausmessung.

(Foto: REUTERS)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in Großbritannien für eine Bankenabgabe in ganz Europa geworben. In der britischen Regierung sehe sie einen starken Partner bei der Durchsetzung solcher Strafzahlungen der Banken auf europäischer Ebene, sagte Merkel nach einem Besuch beim britischen Premier Gordon Brown in London. "Ich freue mich, dass es auch in Großbritannien die Absicht gibt, eine solche Abgabe einzuführen", sagte sie.

Am Tag vorher hatte die Bundesregierung beschlossen, dass Banken künftig eine Gebühr zahlen und sich damit selber für Krisenzeiten absichern müssen. Neben Deutschland will auch Frankreich durchsetzen, dass alle Banken in Europa eine Abgabe zur Abwehr von Finanzkrisen leisten. Auch Großbritannien unterstütze die Pläne, sagte Merkel.

"Wir haben verabredet, dass wir eine Koordination innerhalb der europäischen Union durchführen wollen", erklärte die Kanzlerin. Beim G20-Gipfel im Juni im kanadischen Toronto wollten die Europäer dann gemeinsam für einen weltweiten Ansatz eintreten.

Ehrung durch Royal Society

Merkel erhält die "King Charles II"-Medaille aus den Händen von Lord Martin Rees.

Merkel erhält die "King Charles II"-Medaille aus den Händen von Lord Martin Rees.

(Foto: dpa)

Für ihren Einsatz zur Förderung der Wissenschaft ist die Kanzlerin mit einer Medaille der renommierten britischen Royal Society ausgezeichnet worden. Die Kanzlerin nahm die "King Charles II"-Medaille der berühmten Wissenschaftsakademie in der britischen Hauptstadt entgegen.

Die Auszeichnung sei nicht nur eine Anerkennung für sie, sondern für die Wissenschaft in Deutschland insgesamt, sagte Merkel in ihrer Dankesrede. In Zukunft sei es wichtig, dass europäische Forscher noch stärker als bisher zusammenarbeiten. Nur so könne man sich im Wettbewerb etwa gegen China oder die USA behaupten.

Merkel ist promovierte Physikerin und die dritte Preisträgerin der Auszeichnung. Zuvor hatten der japanische Kaiser Akihito im Jahr 1998 und der damalige indische Staatspräsident Abdul Kalam 2007 die Medaille bekommen. Sie wird seit Ende der 90er Jahre in unregelmäßigen Abständen an Spitzenpolitiker verliehen, die sich besonders für die Forschung einsetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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