Union im Umfragen-Hoch Merz warnt vor Euphorie
19.01.2002, 09:22 UhrDie Unions-Umfragewerte sind künstlich erhöht. Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat die Unionsparteien vor zu großer Vorfreude gewarnt. Der Samstagsausgabe der "Passauer Neuen Presse" sagte er: "Die augenblickliche Euphorie kann auch gefährlich werden." Sie dürfe nicht den Blick darauf verstellen, dass die Bundestagswahl noch längst nicht gewonnen sei.
Nach der Nominierung des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber zum Kanzlerkandidaten stiegen die Zahlen der Zustimmung seiner Partei an. Doch diese Zahlen seien nur eine Momentaufnahme. "Wir stehen nicht da, wo uns bestimmte Meinungsforscher sehen." Für ein Ergebnis von 40 Prozent plus x bei der Bundestagswahl müsse die Union noch hart arbeiten.
Obwohl Stoiber seinen langjährigen Vertrauten Alfred Sauter (CSU), früherer bayerischer Justizminister, 1999 nach einem Streit aus dem Kabinett entlassen hatte, soll Sauter jetzt die Rolle des Wahlkampfmanagers übernehmen. Alternativ denke Stoiber aber auch über eine externe und parteiunabhängige Spitzenkraft nach, zum Beispiel aus einer Chefredaktion oder Werbeagentur. Nach n-tv.de-Recherchen soll eine Werbeagentur in München bereits mit der Wahlkampfwerbung betraut worden sein.
Die Sonntagsfrage
In einer Umfrage des Emnid-Instituts für n-tv konnte die Union bei der Sonntagsfrage um einen Punkt auf 40 Prozent zulegen und ihren Vorsprung zur SPD ausbauen. Die SPD verlor demnach einen Punkt und käme auf 37 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. FDP und PDS liegen unverändert bei sieben, die Grünen bei sechs Prozent.
Quelle: ntv.de