Nach der Verhaftung des vom UN-Kriegsverbrechertribunal angeklagten Serben Radovan Karadzic haben serbische Minister dessen zwei noch flüchtige mutmaßliche Komplizen zur Aufgabe aufgerufen.

Der frühere Militärchef der bosnischen Serben im Bürgerkrieg (1992-1995), Ratko Mladic, solle sich ebenso stellen wie der ehemalige Serbenführer in Kroatien, Goran Hadzic, verlangten die zwei Minister der serbischen Regierung.

Verteidigungsminister Dragan Sutanovac bestritt in der Zeitung "Blic" gleichzeitig Spekulationen, dass Mladic vom militärischen Geheimdienst versteckt werde. "Wir warten auf einen Fehler von Mladic", sagte der für das UN-Tribunal in Den Haag zuständige serbische Minister Rasim Ljajic der Zeitung "Novosti". Er wisse nicht, ob sich Mladic überhaupt in Serbien verberge.

Mladic soll für schwerste Kriegsverbrechen wie die Ermordung von bis zu 8000 Muslimen im Juli 1995 in Srebrenica verantwortlich sein.

Serbien klagt gegen EU und USA

Serbien will die Mehrheit der EU-Länder und die USA vor den Internationalen Gerichtshof bringen, weil sie die staatliche Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz Kosovo anerkannt haben. Frankreich und Großbritannien warnten Belgrad, die EU nicht herauszufordern, wenn es der Union beitreten wolle. Außenminister Jeremic konterte: "Wir bemühen uns um einen Beschluss der UN-Vollversammlung und sind zuversichtlich, eine Mehrheit zu erreichen."