Politik

Mordversuch der Opposition? Montenegros Präsident fürchtet Komplott

Montenegros scheidender Präsident Milo Djukanovic bei der Stimmabgabe am 16. Oktober

Montenegros scheidender Präsident Milo Djukanovic bei der Stimmabgabe am 16. Oktober

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine "mächtige Organisation" soll nach der montenegrinischen Parlamentswahl versucht haben, den amtierenden Präsidenten zu "exekutieren". Angeblich wollten die Putschisten eine weitere Annäherung an den Westen verhindern.

Montenegros scheidender Ministerpräsident Milo Djukanovic hat der prorussischen Opposition die Beteiligung an einem Komplott zu seiner Ermordung vorgeworfen. Die oppositionelle Demokratische Front habe ihn nach der Parlamentswahl Mitte Oktober "exekutieren" wollen, sagte Djukanovic am Mittwoch im TV-Sender Pink M. "Ich betrachte diese Aktivitäten als Teilnahme an der Vorbereitung meiner Ermordung", fügte der langjährige Regierungschef hinzu.

Die montenegrinische Justiz hatte zuvor nach eigenen Angaben eine Verschwörung aufgedeckt, die das Ziel gehabt habe, nach der Wahl am 16. Oktober das Parlament zu besetzen und den Ministerpräsidenten festzusetzen.

"Mächtige Organisation" aus 50 Russen und Serben

Der Sonderermittler für organisierte Kriminalität, Milivoje Katnic, hatte am Sonntag eine "mächtige Organisation" aus etwa 50 Russen, Serben und Montenegrinern für die Pläne verantwortlich gemacht. 14 Menschen seien festgenommen worden; nach zwei russischen Bürgern werde gefahndet. Nach Katnics Angaben gab es aber keine Hinweise darauf, dass die russische Regierung in den Fall verwickelt sei.

Anhänger der amtierenden Regierung feiern deren Wahlsieg am 16. Oktober.

Anhänger der amtierenden Regierung feiern deren Wahlsieg am 16. Oktober.

(Foto: picture alliance / dpa)

Djukanivoc warf der prorussischen Demokratischen Front nun vor, "Teil dieses Komplotts" gewesen zu sein. Bei der Wahl war Djukanovics Partei DPS zwar erneut stärkste Kraft geworden, sie muss sich aber einen Koalitionspartner suchen. Im Zentrum der Wahl in dem 640.000-Einwohner-Staat stand die Frage, ob sich das Balkanland enger an den Westen oder an Russland binden soll. Djukanovic strebt zum Missfallen Moskaus und der Opposition den Beitritt zur Nato sowie zur Europäischen Union an.

Djukanovic wird nicht mehr an der Spitze der neuen Regierung stehen. Neuer Ministerpräsident soll sein bisheriger Stellvertreter, der frühere Sicherheitschef, Dusko Markovic, werden.

Quelle: ntv.de, jve/AFP

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