Politik

Russland im Streit mit Estland Moskau halbiert Exporte

Im wiederaufgeflammten Streit mit Estland erhöht Russland den wirtschaftlichen Druck auf das baltische Land. Die staatliche russische Eisenbahngesellschaft ordnete nach Informationen aus Industrie- und Handelskreisen eine Halbierung der Exporte von Metall-, Kohle- und raffinierten Ölprodukten nach Estland an.

Vize-Regierungschef Sergej Iwanow persönlich habe die Exporteure bei einem Treffen angewiesen, den Transit via Estland einzuschränken. Ein Vertrauter Iwanows dementierte dies zwar. Ölhändler sagten aber, dass große Exporteure von raffinierten Produkten ihre Lieferungen bereits halbiert hätten.

"Affront" gegen Moskau

Russland und Estland gerieten jüngst vor allem wegen der Verlegung eines Sowjetdenkmals aus dem Zentrum Tallinns im April aneinander. Seitdem kam es wiederholt zu diplomatischen Anfeindungen. Kurzzeitig wurden auch damals schon die Exporte aus Russland eingeschränkt. Über das EU-Mitglied Estland werden unter anderem jährlich 25 Millionen Tonnen russischer Treibstoff befördert.

Die russische Minderheit sieht das Ansehen der sowjetischen Befreier vom deutschen Faschismus dadurch geschändet. Für viele Esten ist das Denkmal dagegen auch Ausdruck der jahrzehntelangen Unterdrückung in Zeiten der Sowjetunion. Die Regierung in Moskau hatte die Verlagerung des Denkmals als Affront aufgefasst.

Quelle: ntv.de

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