Politik

Nach eigenem Resolutionsentwurf Moskau schickt Syrien Gesandten

Auch in der Stadt Amude protestierten die Menschen gegen Syriens Präsident Assad.

Auch in der Stadt Amude protestierten die Menschen gegen Syriens Präsident Assad.

(Foto: REUTERS)

Russland legt dem UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf zu Syrien vor, fordert darin jedoch keine Sanktionen, sondern nur Reformen. Um seinem Begehren Nachdruck zu verleihen, schickt Moskau nun einen hochrangigen Gesandten nach Damaskus. Unterdessen gehen die syrischen Regierungstruppen weiter hart gegen Demonstranten vor.

Angesichts des Streits um eine UN-Resolution gegen die Gewalt in Syrien will Russland am Montag einen hochrangigen Gesandten nach Damaskus schicken. Das teilte UN-Botschafter Witali Tschurkin nach Angaben der Nachrichtenagentur ITAR-TASS mit. Dabei könnte es sich dem Bericht zufolge um Vize-Außenminister Michail Bogdanow handeln, der am Freitag mit dem syrischen Botschafter in Moskau sprach.

Russland hatte dem UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf zu Syrien vorgelegt, in dem keine Sanktionen vorgesehen sind. In dem Gegenvorschlag zu einem von den USA und EU-Staaten ausgearbeiteten Entwurf wird der syrische Präsident Baschar al-Assad lediglich zur raschen Umsetzung von Reformen aufgefordert. Dagegen sieht der Resolutionsentwurf, den die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Portugal vorgelegt hatten, eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen die Führungsriege in Damaskus vor.

Wieder Tote Demonstranten

Derweil sind in der syrischen Hauptstadt Damaskus nach Angaben der Opposition erneut tausende Regimegegner zu Protestkundgebungen zusammengekommen. Als Regierungstruppen am Morgen mit Waffengewalt eine Moschee stürmten, sei mindestens ein Mensch getötet worden.

In der Nacht hätten Sicherheitskräfte im Dienst von Assad in mehreren syrischen Städten insgesamt sieben Menschen getötet. Offizielle Bestätigungen lagen aus Syrien allerdings nicht vor. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, fünf Polizisten seien bei mehreren Angriffen von bewaffneten Gruppen verletzt worden.

Nach Angaben der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, sind seit März etwa 2200 Menschen bei den Protesten im Land ums Leben gekommen, davon mehr als 350 seit Anfang August.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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