Deutsch-russische Verstimmungen Moskau will Schockenhoff nicht
19.10.2012, 23:44 Uhr
Andreas Schockenhoff
(Foto: picture alliance / dpa)
Streit um Deutschlands Russland-Beauftragten: Andreas Schockenhoff ist der Moskauer Führung zu kritisch - deshalb lehnt sie den CDU-Politiker nun offiziell ab. Die Mitteilung aus Moskau kommt nur wenige Wochen vor dem Mittel November stattfindenden nächsten Treffen des Petersburger Dialogs. Berlin hält an Schockenhoff fest.
Kurz vor neuen deutsch-russischen Regierungsgesprächen lehnt Moskau den Russland-Beauftragten der Bundesregierung, Andreas Schockenhoff, wegen dessen massiver Kritik ab. Der CDU-Bundestagsabgeordnete habe sich mehrfach "verleumderisch" über Russland geäußert, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Moskau. Das lasse an seiner Kompetenz zweifeln.
Schockenhoff wies die Vorwürfe zurück. "Die Äußerungen des russischen Außenministeriums entbehren jeder Grundlage", teilte er mit.
Das russische Außenministerium betrachte Schockenhoff nicht als offiziellen Vertreter, der sich im Namen der Bundesregierung zu deutsch-russischen Beziehungen äußern dürfe, sagte der Sprecher weiter.
Schockenhoff ist seit 2006 Koordinator des Auswärtigen Amtes für die deutsch-russische Zusammenarbeit. Er hatte zuletzt immer wieder etwa das Vorgehen der russischen Justiz gegen die kremlkritische Punkband Pussy Riot oder Regierungsgegner kritisiert. Schockenhoff müsse sich keine Sorgen um Russlands Schicksal machen, sagte der Ministeriumssprecher in Moskau.
Das Auswärtige Amt in Berlin stellte sich hinter den 55-Jährigen. "Herr Schockenhoff ist Koordinator für die deutsch-russische Zusammenarbeit. Daran hat sich nichts geändert", sagte ein Sprecher des Ministeriums.
Vom 14. bis 16. November soll in Moskau die nächste Runde des zivilgesellschaftlichen Forums Petersburger Dialog stattfinden. Dazu werden auch und erwartet.
Quelle: ntv.de, dpa