Politik

Süden und Osten hinken hinterher Müllproblem belastet die EU

Die Müllberge von Neapel stinken zum Himmel. Politisches Versagen verhindert deren Beseitigung.

Die Müllberge von Neapel stinken zum Himmel. Politisches Versagen verhindert deren Beseitigung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Länder wie Bulgarien, Polen, Tschechien, Lettland, Rumänien, Zypern, Malta, Italien, und Griechenland können ihr Müllproblem nicht lösen. Es wird munter konsumiert und weggeworfen. Strategien zur Müllvermeidung gibt es so gut wie gar nicht. Jetzt will die EU-Kommission Pläne zur Verbesserung der Abfallwirtschaft erarbeiten.

Auch in Athen türmt sich der Müll.

Auch in Athen türmt sich der Müll.

(Foto: picture alliance / dpa)

Viele Länder im Süden, Osten und Südosten der EU bekommen ihre massiven Probleme bei der Vermeidung von Abfall und der Müllentsorgung nicht in den Griff. Laut einer Untersuchung der EU, hinken unter anderem Bulgarien, Malta, Lettland, Rumänien und Zypern hinterher, aber auch Italien, Polen und die Tschechische Republik.

"Am problematischsten ist die Lage in Griechenland", sagte UN-Umweltkommissar Janez Potocnik. In den Ländern gebe es nur schlechte oder gar keine Strategien zur Abfallvermeidung. Auch bestünden dort kaum Anreize zum Verzicht auf Mülldeponien, und die Entsorgungssysteme insgesamt seien unzulänglich.

Am besten im Vergleich der Abfallstrategien schnitt Österreich ab, wie die EU-Kommission mitteilte. Deutschland liegt den Angaben zufolge unter den 27 Mitgliedsländern auf Platz vier - nach den Niederlanden und Dänemark sowie vor Schweden. Diese Länder verfügten allesamt über "umfassende Müllabfuhrsysteme und lagern weniger als fünf Prozent ihrer Abfälle auf Deponien ab". Die Recyclingsysteme seien ausgefeilt, die Kompostierung leistungsstark.

Die EU-Kommission wolle nun "Fahrpläne für die zehn leistungsschwächsten Mitgliedstaaten" aufstellen, erklärte der EU-Kommissar. Am 19. September sollen diese Pläne dann demnach in Prag mit nationalen Behörden erörtert werden. Die EU wolle ihre Strukturfondsmittel stärker auf die Abfallpolitik ausrichten.

Würde das EU-Abfallrecht vollständig umgesetzt, könnten jährlich 72 Milliarden Euro eingespart werden. Gleichzeitig könnten im Abfall- und Recyclingsektor 400.000 Arbeitsplätze entstehen.

Quelle: ntv.de, AFP

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