Russland protestiert NATO-Manöver in Georgien
17.04.2009, 18:50 UhrDer russische Präsident Dmitri Medwedew hat das im Mai geplante NATO-Manöver in Georgien verurteilt. Die Entscheidung für die Übung sei falsch und gefährlich, sagte Medwedew in Moskau. Das Manöver belaste die Beziehungen Russlands zu dem Militärbündnis.
Die Regierung in Moskau und die NATO hatten ihre Beziehungen wegen des russisch-georgischen Kriegs um Südossetien im vorigen Jahr ausgesetzt. Unlängst einigten sich beide aber auf die Wiederaufnahme ihrer militärischen Zusammenarbeit.
Als Reaktion haben derweil Abchasien und Südossetien eigene Militärübungen angekündigt. Wenn der Westen meine, Manöver trügen zur "Stabilität bei, dann werden wir uns eben auch mit Übungen beschäftigen", sagte der abchasische Präsident Sergej Bagapsch nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau.
"Kurzsichtig und nicht partnerschaftlich"
Die NATO will vom 6. Mai bis zum 1. Juni 1300 Soldaten aus 19 Ländern in die frühere Sowjetrepublik Georgien schicken. Stattfinden soll das Manöver 20 Kilometer östlich der Hauptstadt Tiflis. "Mit solchen Entscheidungen will man die Muskeln spielen lassen", sagte Medwedew weiter und kündigte eine genaue Beobachtung der Militärübung an.
"Der Entschluss erscheint kurzsichtig und nicht partnerschaftlich." Am Donnerstag hatte der russische Botschafter bei der NATO das Manöver als Provokation bezeichnet. Die "Komplizenschaft der NATO mit dem Regime in Georgien" diene nicht der Stabilität in der Region, sagte Dmitri Rogosin.
Die Übung soll nach NATO-Angaben die Zusammenarbeit zwischen ihren Verbänden und den Partnerländern des Bündnisses verbessern. Georgien, das Russland zu seinem Einflussgebiet zählt, ist später die NATO-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt worden. Die Regierung in Moskau betrachtet die Expansion der NATO nach Osten allerdings als Bedrohung ihrer Sicherheit.
Quelle: ntv.de