Politik

Flashmob killt Auftritt bei Facebook NPD höhnt über "Platzpatrone"

Da freut sich der Storch: Die NPD-Seite war stundenlang nicht erreichbar.

Da freut sich der Storch: Die NPD-Seite war stundenlang nicht erreichbar.

(Foto: n-tv.de)

Zappenduster auf der Fanseite der NPD.

Zappenduster auf der Fanseite der NPD.

"Offizielle NPD-Facebookseite mit rund 17.000 Fans gelöscht!", frohlockt Storch Heinar, das Anti-Thor-Steinar-Label, am Abend. Über 5000 Nutzer heben den Daumen. Ein Kommentator schreibt: "Morgen isse wieder da." Er hat Recht. "Frank Franz" veröffentlicht eine vor Arroganz triefende Stellungnahme der Partei - und bezeichnet die Aktion als "Mobbing".

Thor Steinar ist eine bei Rechtsextremen beliebte Kleidermarke - "Storch Heinar" ist der Gegenentwurf, eine Karikatur. Und er freute sich gestern Abend, als ein Aufruf zu Protesten gegen die NPD-Seite bei Facebook Wirkung zeigte. Der Auftritt der rechtsextremen Partei in dem sozialen Netzwerk war nicht mehr erreichbar, statt dessen erschien eine Fehlermeldung.

"Offizielle NPD-Facebookseite mit rund 17.000 Fans gelöscht!" lautete die Reaktion über das Storch-Heinar-Konto. Mehr als 5000 Nutzer quittierten das mit einem "Gefällt mir". Rund 1000 Mal wurde die Meldung geteilt, häufig garniert mit hämischen Seitenhieben. Der erste Kommentator der Meldung fabulierte von der "demokratischen Diktatur" in Deutschland, der zweite sagte lapidar: "Morgen isse wieder da."

"Virtuelle Platzpatrone"

Die Seite ist wie vermutet wieder erreichbar. Und mit der Stellungnahme eines Parteivertreters versehen. "Euer Flashmob war einer virtuelle Platzpatrone. Wir sind hier und hier bleiben wir auch", schreibt "Frank Franz" überheblich. Man habe die Seite selbst "für einige Stunden" vom Netz genommen, die Schadenfreude der "vermeintlich neutralen Blätter und Blogs der Republik" sei unbegründet gewesen.

Man gehe davon aus, "dass Facebook seinen Idealen treu bleibt und nicht die ordentlichen Nutzer sperrt". Die NPD stehe im Gegensatz zum Flashmob für "echte Meinungsfreiheit" – und fordert das Unternehmen auf, die Teilnehmer der Aktion wegen "Mobbing" zu "maßregeln".

Facebook-Team prüft

Zuvor hatten mehrere Personen über Facebook und Twitter dazu aufgerufen, die Seite der NPD bei Facebook zu melden und als Begründung anzugeben: "Enthält Hassreden". Zahlreiche Internet-Nutzer erklärten, dass sie sich an diesem "Flashmob" beteiligen wollten.

Eine Facebook-Sprecherin verwies auf Anfrage auf das übliche Verfahren, wonach Nutzer jederzeit Inhalte melden könnten, die gegen die Richtlinien von Facebook verstießen. "Nachdem eine Meldung bei Facebook eingegangen ist, wird diese von einem Team überprüft und anschließend eine passende Maßnahme ergriffen." Dazu gehöre auch, dass Facebook "keine hasserfüllten Inhalte" auf der Online-Plattform toleriere.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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