Umfeld der Rechtsterroristen NSU hatte dutzende Helfer
24.03.2013, 08:39 Uhr
Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos (v. l.).
(Foto: picture alliance / dpa)
Neben Beate Zschäpe sind vier weitere Neonazis als Helfer der Terrorzelle NSU angeklagt. Der Unterstützerkreis der Gruppe ist allerdings offenbar wesentlich größer. Das zeigt eine bislang geheime Liste der Sicherheitsbehörden.
Das Netzwerk der rechtsextremen Terrorzelle NSU offenbar deutlich größer als bisher angenommen. Laut "Bild am Sonntag", gehörten 129 Mitglieder der rechtsextremen Szene zum engeren und weiteren Umfeld des Trios. Die Namen stehen demnach auf einer geheimen Liste der Sicherheitsbehörden, die dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags nun zuging.
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) wird für eine bundesweite Mordserie an neun Geschäftsleuten mit ausländischen Wurzeln und einer Polizistin verantwortlich gemacht. Der Prozess gegen Beate Zschäpe, die einzige Überlebende des Neonazi-Trios, und vier mutmaßliche Helfer des NSU beginnt am 17. April.
Edathy findet Zahl "erschreckend hoch"
Die vier Helfer gelten neben dem Trio dem Bericht zufolge als harter Kern der Terrorgruppe. Zudem gebe es knapp ein Dutzend weiterer Beschuldigter, gegen die noch ermittelt werde, sowie zahlreiche Helfer, die direkt oder indirekt Kontakt mit den mutmaßlichen Terroristen hatten. Die Unterstützer der Zelle sollen dieser demnach unter anderem Geld, falsche Papiere und Waffen beschafft haben.
Der Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses, Sebastian Edathy, sagte der Zeitung, die neue Zahl sei "erschreckend hoch". Nun müsse "schnell geklärt werden, ob es darunter Mitwisser der NSU-Verbrechen und weitere V-Leute gab". Der Ausschuss beschloss demnach vor einigen Tagen, dass die Bundes- und Landesregierungen die neue Namensliste auf bisher unentdeckte V-Leute des Verfassungsschutzes überprüfen sollen.
Quelle: ntv.de, AFP