Moore will in den Senat Nachwahl in Alabama beginnt
12.12.2017, 15:25 Uhr
Roy Moore will den freigewordenen Senatssitz einnehmen.
(Foto: picture alliance / Brynn Anderso)
Eigentlich ist der US-Bundesstaat ein sicheres Pflaster für die Republikaner. Doch deren Kandidat Moore muss sich mit schweren Vorwürfen auseinandersetzen - er soll Frauen belästigt haben. Für Präsident Trump kein Grund, ihn fallenzulassen.
Nach einem aufgeheizten Wahlkampf hat im US-Bundesstaat Alabama die wichtige Nachwahl um einen Sitz im Senat begonnen. Zur Abstimmung stehen der 70-jährige kontroverse Republikaner Roy Moore und der 63-jährige Demokrat Doug Jones, ein ehemaliger Staatsanwalt. Bei der Wahl steht für die Republikaner um Präsident Donald Trump viel auf dem Spiel. Verliert Moore, schrumpft ihre ohnehin knappe Senatsmehrheit auf nur eine Stimme.
Moore ist wegen seiner extremen Positionen aber selbst in den eigenen Reihen umstritten. Mehrere Frauen beschuldigen ihn zudem, sie in den Siebziger- und Achtzigerjahren sexuell belästigt zu haben. Eine von ihnen war damals erst 14 Jahre alt. Moore weist die Anschuldigungen zurück. Mehrere Republikaner in Washington waren auf Distanz zu dem heute 70-Jährigen gegangen. Trump erklärte dagegen nach anfänglicher Zurückhaltung seine Unterstützung für Moore. Er malte als Konsequenz einer Niederlage negative Auswirkungen für seine politische Agenda an die Wand.
In einer kurz vor der Wahl erschienenen Umfrage der Monmouth-Universität kamen beide Kandidaten auf je 46 Prozent der Stimmen. In einigen Erhebungen lag Moore vorn, in anderen Jones.
Die Nachwahl in Alabama war durch den Wechsel des früheren Senators Jeff Sessions an die Spitze des Justizministeriums notwendig geworden. Eigentlich ist der Staat mit seinen rund 4,8 Millionen Einwohnern ein traditionell sicheres Rennen für die Republikaner. Durch den Streit um Moore ist die Wahl aber viel offener als sonst.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa