Politik

Merkel bereitet Deutsche auf 2012 vor "Nächstes Jahr wird schwieriger"

Angela Merkel wirbt für einen langen Atem bei der Stabilisierung des Euro.

Angela Merkel wirbt für einen langen Atem bei der Stabilisierung des Euro.

(Foto: dapd)

Europa, der Euro, die rechtsextreme Gewalt: Die Bundeskanzlerin greift in ihrer Neujahrsansprache die aktuellen Themen auf und stimmt die Deutschen auf neue Herausforderungen ein. Nach dem Krisenjahr 2011 werde es im kommenden Jahr nicht einfacher, so Merkels Botschaft. Bei der Bekämpfung der Schuldenkrise im Euroraum sei der Weg noch lang und werde nicht ohne Rückschläge bleiben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Jahreswechsel um Vertrauen in Europa und den Euro geworben. "Deutschland geht es gut, auch wenn das nächste Jahr ohne Zweifel schwieriger wird als dieses", sagte die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache. Die Bürger könnten darauf vertrauen, dass sie "alles daran setze, den Euro zu stärken".

Angesichts der im Herbst aufgedeckten rechtsextremistischen Mordserie rief Merkel die Bürger zu Wachsamkeit und Zivilcourage auf. "Es ist unsere Pflicht, die Werte unserer offenen und freiheitlichen Gesellschaft entschlossen zu verteidigen - jederzeit und gegen jede Form von Gewalt", sagte sie. Das sei eine "Daueraufgabe" auch für die Politik. Das von der Neonazi-Gruppe aus Thüringen verursachte Leid könne nicht wiedergutgemacht werden. Aber den Angehörigen der Opfer "und uns gemeinsam sind wir es schuldig, die Taten umfassend aufzuklären und alle Beteiligten, auch die Helfershelfer, zur Rechenschaft zu ziehen".

"Europa wird stärker aus der Krise gehen"

Mit Blick auf die Schuldenkrise sicherte die Kanzlerin zu, alles zur Stärkung des Euro tun zu wollen. Der Weg, die Krise zu überwinden, "bleibt lang und wird nicht ohne Rückschläge sein", räumte sie ein. "Doch am Ende dieses Weges wird Europa stärker aus der Krise hervorgehen, als es in sie hineingegangen ist." Voraussetzung dafür sei aber eine engere Kooperation auf europäischer Ebene. Der vor zehn Jahren eingeführte Euro habe "unseren Alltag einfacher und unsere Wirtschaft stärker gemacht".

Europa müsse enger zusammenarbeiten: Merkel.

Europa müsse enger zusammenarbeiten: Merkel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Kanzlerin erinnerte daran, wie in der Neujahrsnacht vor zehn Jahren die ersten Euro-Scheine aus den Geldautomaten gezogen wurden. Sie wisse, dass sich viele Bürger nun Gedanken um die Sicherheit der Gemeinschaftswährung machten. Doch diese habe sich bewährt. Der Euro habe den Alltag einfacher, die Wirtschaft stärker gemacht und in der Finanz- und Konjunkturkrise 2008 Schlimmeres verhütet. Um die Währung abzusichern, müssten jetzt die Lehren aus Fehlern der Vergangenheit gezogen werden. Dazu gehöre, in Europa mehr als bisher zusammenzuarbeiten.

Dass Europa über ein halbes Jahrhundert Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie gebracht habe, "können wir auch in unserer Zeit gar nicht hoch genug schätzen".

Deutschland soll kinderfreundlicher werden

Merkel rief die Deutschen angesichts der guten Lage am Arbeitsmarkt zu Zuversicht für die kommenden Herausforderungen auf. Im neuen Jahr wolle die schwarz-gelbe Bundesregierung das Energiekonzept nach dem Atomausstiegsbeschluss zügig umsetzen. Außerdem sollten die Familien gestärkt werden, um Deutschland kinderfreundlicher zu machen. Merkel fügte hinzu: "Wir werden die sozialen Sicherungssysteme so verändern, dass sie auch in Zukunft jedem die Hilfe und Leistung geben, die er braucht, zum Beispiel für die Pflege Alter und Kranker."

Die Kanzlerin appellierte zudem an die Bürgerinnen und Bürger, an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken. An dem von ihr gestarteten Zukunftsdialog mit mehr als hundert Experten könnten sich ab Februar alle Interessierte beteiligen, sie könnten im Internet mitdiskutieren und ihre Vorschläge einbringen.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa/AFP

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