Eineinhalb Wochen vor der Dumawahl haben sich in Moskau etwa 5000 Anhänger von Präsident Wladimir Putin zu einer Wahlkundgebung in einer Sportarena versammelt. Die überwiegend aus den Regionen angereisten Aktivisten hielten Plakate zur Unterstützung des Spitzenkandidaten der Kremlpartei Geeintes Russland in die Höhe. Die Präsidialverwaltung verweigerte zahlreichen ausländischen Journalisten den Zugang zu der Veranstaltung.

Seit Wochen formiert sich russlandweit die Bewegung "Sa Putina" (Für Putin), die den Kremlchef zum "nationalen Führer" Russlands erklärt. Gemäß Verfassung läuft die zweite und letzte Amtszeit des in weiten Teilen der Bevölkerung populären Präsidenten im kommenden Frühjahr aus. Der Großteil der russischen Bürger spricht sich für einen Verbleib Putins im Präsidentenamt aus. Putin hat wiederholt erklärt, er wolle auch in Zukunft die Politik seines Landes mitgestalten. Dabei erwog er für sich auch das Amt des untergeordneten Regierungschefs. Über seine konkreten Zukunftspläne lässt Putin Russland aber weiter im Unklaren.

Bei der Wahlkampfveranstaltung selbst warnte Putin vor einer angeblich geplanten "Revanche" der Oligarchen. "Das sind jene Leute, die in den 1990er Jahren hohe Ämter innehatten und dem Staat und der Gesellschaft Schaden zufügten", sagte er. Jene Unternehmer, mit denen Putin vor allem im Exil lebende Kremlkritiker wie Boris Beresowski meinen dürfte, versuchen laut Putin, über die Finanzierung von Oppositionsparteien wieder an die Macht zu kommen.