Politik

Patriots für die Türkei Nato-Experten suchen Standorte

Experten der Nato sind ab Dienstag in der Türkei unterwegs, um nach Standorten für die Patriot-Abwehrraketen zu suchen. Unterstützt werden sie von Vertretern der türkischen Armee. Die Kommission will auch klären, wie viele ausländische Nato-Soldaten für den Auftrag benötigt werden.

Ein türkischer Soldat kontrolliert die Grenze zu Syrien.

Ein türkischer Soldat kontrolliert die Grenze zu Syrien.

(Foto: REUTERS)

Die türkische Armee will zusammen mit Experten der Nato die St andorte für die Stationierung der Patriot-Raketenabwehr im Grenzgebiet zu Syrien bestimmen. Die Standortsuche durch eine gemeinsame Kommission werde am Dienstag beginnen, teilte der türkische Generalstab mit. Die Patriots seien ausschließlich zur Abwehr "einer möglichen Bedrohung aus der Luft und durch Raketen aus Syrien" gedacht, betonte der Generalstab. Von einer Verwendung der Patriots zur Durchsetzung einer Flugverbotszone über Syrien könne keine Rede sein.

Bei der Standortsuche werde auch über die Zahl der ausländischen Nato-Soldaten gesprochen, die für die Dauer des Einsatzes der Patriots in die Türkei kommen sollten, erklärte der Generalstab weiter. Die Gespräche über die Kommandostruktur für den Einsatz liefen im Nato-Rahmen weiter.

Die Türkei hatte am Mittwoch bei der Nato formell die Stationierung von Patriot-Raketen an der Grenze zu Syrien beantragt. Das türkische Grenzgebiet wurde mehrfach aus Syrien heraus beschossen. Der Bundestag soll im Dezember über den Einsatz deutscher Soldaten an der türkisch-syrischen Grenze entscheiden.

Russland ist gegen die Stationierung

Russland hatte den Einsatz der Abwehrraketen auf türkischem Gebiet massive kritisiert. Moskau befürchtet dadurch eine weitere Eskalation des Konflikts. Statt um eine militärische Initiative sollte sich die internationale Gemeinschaft lieber um eine politische Lösung bemühen.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière wies die Kritik umgehend zurück. "Es gibt kein Veto-Recht Russlands für das, was wir auf Bündnisgebiet tun", sagte der CDU-Politiker in der ARD. "Wenn wir unser eigenes Bündnisgebiet verteidigen", dann könne Russland dagegen nichts vorbringen. Zudem sei die Regierung in Moskau über das bisherige Vorgehen informiert worden.

Quelle: ntv.de, AFP

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