"Resolute Support" soll wachsen Nato will Truppe in Afghanistan aufstocken
30.04.2017, 04:35 Uhr
Ein US-Soldat beobachtet aus der Heckklappe eines Hubschraubers heraus die Lichter des abendlichen Kabul.
(Foto: AP)
Obwohl der Kampfeinsatz der Nato in Afghanistan offiziell bereits seit Ende 2014 beendet ist, sind noch immer rund 13.000 Soldaten im Land stationiert. Aufgrund der angespannten Lage sollen es bald noch mehr werden - das könnte auch die Bundeswehr betreffen.
Die Nato erwägt laut ihrem Generalsekretär Jens Stoltenberg, ihre Truppenpräsenz in Afghanistan weiter auszubauen. Die Sicherheitslage in Afghanistan sei eine "Herausforderung", sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag". Daher beschäftige sich das Militärbündnis mit der Frage, "ob wir die Ausbildungsmission 'Resolute Support' mit derzeit rund 13.000 Mann personell weiter aufstocken werden".
Zudem werde erwogen, die Trainingsmission nicht mehr wie bisher von Jahr zu Jahr zu verlängern, "sondern um einen größeren Zeitraum", sagte der ehemalige norwegische Ministerpräsident. "Damit würden wir eine längerfristige Perspektive schaffen." Eine Entscheidung darüber werde voraussichtlich im Juni fallen.
Die Nato-Staaten, die ihren Kampfeinsatz in dem Land am Hindukusch Ende 2014 offiziell beendet hatten, haben noch immer mehr als 13.000 Soldaten in Afghanistan stationiert. Rund 8400 davon stellt das US-Militär. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an dem Einsatz, bei dem es vor allem um Ausbildung, Beratung und Unterstützung des afghanischen Militärs geht.
Stoltenberg kündigte zudem an, dass die Verteidigungsallianz künftig noch mehr gegen Terrorismus tun wolle. "Wir leisten schon jetzt eine Menge, zum Beispiel in Afghanistan und im Irak, aber wir haben das Potenzial, noch mehr zu machen", sagte er. Erste Beschlüsse in diese Richtung sollten beim Treffen der Nato-Staats- und Regierungschefs Ende Mai in Brüssel fallen. Denkbar sei beispielsweise ein stärkerer Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen.
Quelle: ntv.de, jve/AFP