Politik

Keine Hoffnung für Gaza Netanjahu: Krieg geht in eine neue Runde

Jeder Ort, von dem aus geschossen wird, ist ein Ziel israelischer Raketen.

Jeder Ort, von dem aus geschossen wird, ist ein Ziel israelischer Raketen.

(Foto: REUTERS)

Der Gaza-Krieg zieht sich immer mehr in die Länge. Der Schlagabtausch mit der Hamas soll im September weitergehen. Israel nimmt nun auch die finanzielle und politische Hamas-Führung ins Visier.

Israel stellt sich nach den Worten seines Regierungschefs Benjamin Netanjahu auf eine Fortsetzung des Gaza-Kriegs auch im kommenden Monat ein. Die Offensive werde andauern, "bis ihre Ziele erreicht sind", sagte Netanjahu in Tel Aviv. "Wir sind darauf vorbereitet, dass der Kampf auch nach dem 1. September weitergeht."

Die israelische Armee tötete am Sonntag gezielt einen angeblichen Finanzleiter der im Gazastreifen herrschenden, radikal-islamischen Hamas. Die Armeeführung teilte mit, Mohammed al-Ghul sei für die Überweisung von Geldern für Terrorzwecke zuständig gewesen. Finanzminister Jair Lapid drohte zudem mit gezielten Angriffen auf die politische Führung der Hamas auch im Ausland.

Derweil geriet Israel fast sieben Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs an zwei weiteren Fronten unter Raketenbeschuss. Aus Syrien und dem Libanon wurden am Wochenende insgesamt sieben Raketen abgefeuert.

Bevölkerung soll sich "fernhalten"

Auch die heftigen Raketenangriffe aus dem Gazastreifen dauerten an. Israels Luftwaffe setzte ihre intensiven Attacken fort. Dabei seien mehrere Palästinenser getötet und verletzt worden, berichtete der israelische Rundfunk. Bei einem weiteren Angriff in Dschabalija wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza eine Mutter und drei Kinder getötet.

Ein fünfstöckiges Haus in Gaza sei nach massivem Beschuss zusammengebrochen, berichtete der Sender. In Rafah im Süden des Gazastreifens sei ein siebenstöckiges Gebäude beschossen worden, in dem das Innenministerium der Hamas Büros habe. Israel hatte der Bevölkerung im Gazastreifen neue Angriffe angekündigt. Die Armee warf Flugblätter ab, auf denen sie die Menschen aufrief, sich von Orten fernzuhalten, an denen militante Palästinenser Raketen abschießen. "Jeder Ort, von dem aus geschossen wird, ist ein Ziel", sagte Netanjahu.

"Die ranghohen Hamas-Funktionäre müssen wissen, dass wir sie jagen und fassen werden, und dass sie den Preis für das zahlen werden, was sie im Süden Israels anrichten", sagte Lapid. "Niemand ist gefeit - nicht die politische Führung, und nicht die Exilführung."

Hamas tötet Kollaborateure

Die Hamas setzte derweil die Tötung mutmaßlicher Kollaborateure im Gazastreifen fort. Im Hof einer Moschee in Dschabalija wurden vier Männer erschossen, wie die Nachrichtenagentur Maan meldete. Bereits am Donnerstag und Freitag hatten die Extremisten mindestens 21 Männer getötet, die mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Das Vorgehen gegen die angeblichen Informanten folgte auf gezielte Tötungen von Hamas-Funktionären durch die israelische Armee.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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