Politik

Anschlag auf Israelis in Bulgarien Netanjahu droht dem Iran

Israels Premier Netanjahu macht den Iran für den Anschlag auf israelische Urlauber in Bulgarien verantwortlich. Er kündigt eine harte Reaktion an. Bundesaußenminister Westerwelle zeigt sich "entsetzt und bestürzt" über den Anschlag mit mindestens sechs Toten.

Nach dem Anschlag am Flughafen von Burgas.

Nach dem Anschlag am Flughafen von Burgas.

(Foto: REUTERS)

Israels Regierung sieht den Iran als Drahtzieher hinter dem blutigen Anschlag auf israelische Touristen in Bulgarien. "Alle Zeichen weisen auf den Iran", sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. "In den vergangenen Monaten gab es versuchte iranische Anschläge auf Israelis in Thailand, Indien, Georgien, Kenia, Zypern und anderswo."

Israel werde "machtvoll" gegen den iranischen Terror reagieren, betonte Netanjahu. Zuvor waren bei einem Anschlag auf einen mit israelischen Touristen besetzen Reisebus an der bulgarischen Schwarzmeerküste mindestens sechs Menschen getötet worden. Diese Zahl nannte das Außenministerium in Sofia am Mittwochabend. Von 32 Verletzten war die Rede. Israelische Medien berichteten dagegen von sieben Toten, darunter zwei Bulgaren.

Die Mitglieder der israelischen Reisegruppe waren kurz zuvor auf dem Flughafen der Schwarzmeerstadt Burgas gelandet. Nachdem die Reisenden in den Bus gestiegen waren, sei dieser explodiert und in Flammen aufgegangen. Die Polizei bestätigte, dass es sich um einen Anschlag handelte. In dem attackierten Bus hätten auch viele Jugendliche gesessen, meldeten israelische Medien.

"18 Jahre nach dem Bombenanschlag auf das Gebäude der israelischen Gemeinde in Argentinien geht der iranische Terror gegen unschuldige Menschen weiter", sagte Ministerpräsident Netanjahu. Er sprach von einer "weltweiten iranischen Terrorkampagne". Netanjahu bezog sich auf einen verheerenden Anschlag auf das Jüdische Zentrum in Buenos Aires, bei dem 1994 mindestens 86 Menschen getötet wurden.

Etwa 150 israelische Touristen waren am frühen Nachmittag von Tel Aviv aus mit einer bulgarischen Chartermaschine nach Burgas geflogen. Israelische Medien meldeten, einige der Touristen seien nach dem Anschlag in Panik aus dem brennenden Bus gesprungen. 40 Menschen sollen sich in dem Fahrzeug befunden haben, auch der Busfahrer soll unter den Schwerverletzten sein. Die Flammen hätten auf zwei weitere Busse übergegriffen.

Obama telefoniert mit Netanjahu

Bundesaußenminister Guido Westerwelle reagierte "entsetzt und bestürzt" auf die Nachrichten aus Burgas. "Ich verurteile den tödlichen Anschlag auf israelische Touristen in Bulgarien auf das Schärfste. Die Täter müssen gefunden und für diese schreckliche Tat zur Rechenschaft gezogen werden", erklärte Westerwelle in Berlin.

Auch Israels Verbündeter USA verurteilte den Anschlag. Präsident Barack Obama sprach Netanjahu am Telefon sein Beileid aus. Zugleich sagte Regierungssprecher Jay Carney, Obama habe den "abscheulichen Angriff, der unschuldige Israelis und Bulgaren getötet und verletzt hat", scharf verurteilt.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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