Politik

Grausiger Leichenfund nahe Sotschi Neue Gewaltserie löst Alarm aus

Einen Monat vor Beginn der Winterspiele gelten im russischen Sotschi die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen in der olympischen Geschichte.

Einen Monat vor Beginn der Winterspiele gelten im russischen Sotschi die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen in der olympischen Geschichte.

(Foto: REUTERS)

Eine Autobombe, gefolgt von einem Selbstmordattentat und nun mehrere Leichen: Nur wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele schlägt Russland Alarm. Die Sorge vor weiteren Gewalttaten wächst.

Einen Monat vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi sind im Süden Russlands fünf Leichen gefunden worden. Die Toten hätten Schussverletzungen aufgewiesen und seien in vier Fahrzeugen in der Region Stawropol entdeckt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Geheimdienst FSB. Als die Polizei an einem der Autos eintraf, sei ein Sprengsatz explodiert, doch sei dabei niemand verletzt worden. Ein weiterer Sprengsatz konnte den Angaben zufolge entschärft werden.

Stawropol liegt nur wenige Hundert Kilometer von Sotschi entfernt, wo ab dem 7. Februar die Olympischen Wettkämpfe ausgetragen werden. Die Stadt befindet sich an den Ausläufern des Nordkaukasus, wo Islamisten seit Jahren den Aufstand proben und damit gedroht haben, die Spiele mit aller Macht zu verhindern. In Stawropol wurde der Ausnahmezustand verhängt. Den Angaben zufolge wurden Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet. Informationen zur Identität der Opfer sind bislang nicht bekannt.

37.000 Polizisten sichern Sotschi

Die Spiele von Sotschi finden vom 7. bis zum 23. Februar statt, vom 7. bis zum 16. März folgen die Paralympics. Seit Dienstag gelten rund um den Badeort am Schwarzen Meer die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen in der olympischen Geschichte. Die russischen Behörden setzen rund 37.000 Polizisten und Soldaten ein, um die Stadt am Fuß des Kaukasus zu schützen. Der Nordkaukasus ist seit dem Bürgerkrieg in Tschetschenien eine Hochburg islamistischer Rebellengruppen.

Die Sorge vor Gewalttaten war zuletzt durch zwei Selbstmordanschläge im 700 Kilometer entfernten Wolgograd gestiegen. Durch die Attentate wurden Ende Dezember 34 Menschen getötet. Russlands Staatsfeind Nummer eins, der islamistische Rebellenführer Doku Umarow, hatte im Sommer gedroht, das internationale Sportfest "mit allen Mitteln" zu verhindern.

NBC verspricht kritische Berichterstattung

Indes versichert der US-Fernsehsender NBC, bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi eine unzensierte und schonungslose Berichterstattung. "Wir wissen nicht, was in Sotschi passieren wird, aber wir werden über alles berichten, was sich während der Spiele ereignet", sagte NBC-Sportchef Mark Lazarus der Tageszeitung "USA Today". Man werde kein Propaganda-Sender für Russland werden. NBC zahlt für die US-Fernsehrechte für Sotschi 775 Millionen Dollar, umgerechnet rund 570 Millionen Euro. NBC plant bei den 22. Winterspielen einen Übertragungsumfang von rund 1500 Stunden. Der Sender ist seit 2000 in Sydney ununterbrochen Inhaber der US-Übertragungsrechte. Zuvor hatten neben NBC wechselweise auch CBS und ABC die Rechte besessen.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP/sid

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