Politik

Einwandige Öl-Tanker verboten Neue Katastrophen vermeiden

Zweieinhalb Wochen nach dem Untergang des Öltankers "Prestige" an der spanischen Küste hat die EU Schiffe gleichen Typs und mit gleicher Ladung aus ihren Häfen verbannt. Alte einwandige Tanker werden für den Transport von Schweröl, Teer, Bitumen oder schwerem Rohöl verboten, sagte EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio in Brüssel nach Beratungen der Verkehrsminister. Dazu werden die Mitgliedstaaten umgehend entsprechende Verwaltungsvorschriften erlassen. Wann dies in den jeweiligen Staaten genau der Fall sein wird, blieb offen.

Schluss mit den ökologischen Bomben

Die "Prestige" war ein 26 Jahre alter so genannter Einhüllen-Öltanker. "Es ist es nicht mehr möglich, diese ökologischen Bomben zuzulassen", sagte die spanische Kommissarin. "Fälle wie die 'Prestige' oder die 'Erika', die vor drei Jahren sankt, dürfen sich nicht wiederholen."

Die Krisenmaßnahmen gefährden nach ihrer Einschätzung nicht die europäische Ölversorgung. Die EU-Kandidatenstaaten und Russland sollen in die Notmaßnahmen eingebunden werden. Die Kommissarin will bereits in der nächsten Woche einen Vorschlag vorlegen, wie die als gefährlich geltenden Tanker mit nur einer Wand für alle Ladungen - und nicht nur für besonders gefährliche Ölsorten - schneller als vorgesehen verschwinden können. Die EU will spätestens bis 1. Juli 2003 entscheiden. Die Kommissarin strebt nun ein Zieldatum von 2010 für die Abschaffung an. Die internationale Vereinbarung nennt derzeit einen Termin von 2015.

Notlandeplätze für Schiffe

Die Minister kamen laut Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe überein, Notlandeplätze für Schiffe einzurichten. "Unglücke auf hoher See passieren zu lassen, ist ein Selbstbetrug." Stolpe will auch wichtige Versender- und Auftraggeberländer für Öltransporte in die Sicherheitsanstrengungen einbeziehen. "Ich werde in den allernächsten Wochen nach Russland reisen."

Quelle: ntv.de

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