"Ruby" und der Prostitutionsverdacht Neuer Ärger für Berlusconi
14.01.2011, 12:09 UhrItaliens Ministerpräsident Berlusconi brüstet sich gern mit seiner nie versiegenden Kraft. Im Zusammenhang mit einer Nachtklub-Tänzerin im Teenageralter wird nun allerdings gegen ihn ermittelt. Berlusconi soll sich in unzulässiger Weise für die Freilassung der Jugendlichen aus Polizeigewahrsam eingesetzt haben.
Gegen Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi wird nach Medienberichten jetzt auch wegen Amtsmissbrauchs und eines Prostitutionsdelikts mit einer Minderjährigen ermittelt. Der Mailänder "Corriere della Sera" berichtete über den Fall.
. Sie soll von Berlusconi persönlich vor Gefängnis bewahrt worden sein. Der 74-Jährige soll nach bisherigen Erkenntnissen selbst keinen Sex mit ihr gehabt haben, doch wird gegen Freunde von ihm in dem Zusammenhang wegen Beihilfe zur Prostitution ermittelt.
Suche nach Beweisen
In Mailand waren nach den Berichten Durchsuchungen bei einer Regionalberaterin im Gange, die zusammen mit Berlusconi und dessen Freunden Lele Mora und Emilio Fede in den Fall verwickelt sein soll. Die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelt im "Fall Ruby".
Die heute 18-jährige Marokkanerin Ruby war wegen Diebstahls festgenommen worden. Angeblich soll Berlusconi bei seinem direkten Bemühen um ihre Freilassung gesagt haben, es handele sich bei dem Mädchen um eine Nichte des ägyptischen Staatschefs Husni Mubarak. Wie es hieß, war sie mit anderen jungen Frauen zu Partys in Berlusconis Villa geladen.
Allround-Schutz verstößt gegen Verfassung
. Es urteilte, dass das Gesetz zum Schutz von Regierungsmitgliedern vor Strafverfolgung in wichtigen Punkten nicht mit der Verfassung vereinbar sei. Über die Eröffnung eines Verfahrens müsse der einzelne Strafrichter von Fall zu Fall entscheiden. Damit kann Berlusconi wegen Korruption und Betrugs vor Gericht gestellt werden.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP