Politik

Vor dem FDP-Parteitag Niebel hält sich für unverzichtbar

Philipp Rösler hat seine Führungskrise fürs Erste überwunden - sein größter Kritiker Dirk Niebel ist selbst in die Kritik geraten.

Philipp Rösler hat seine Führungskrise fürs Erste überwunden - sein größter Kritiker Dirk Niebel ist selbst in die Kritik geraten.

(Foto: dpa)

Dirk Niebel bangt um seinen Posten im FDP-Präsidium. Nach seinen Attacken gegen Parteichef Philipp Rösler sind viele Parteifreunde genervt vom Entwicklungshilfeminister. Er sei nur mutig und ehrlich gewesen, rechtfertigt sich Niebel. Und er warnt: Wenn er fallen gelassen werde, zahle sich das nicht aus.

Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel warnt die FDP davor, ihn beim Bundesparteitag aus dem Präsidium zu wählen. "Ich kann nicht glauben, dass in der liberalen Partei Mut und Ehrlichkeit bestraft werden", sagte Niebel mit Blick auf seine Kritik an Parteichef Philip Rösler Anfang des Jahres. Dabei habe es sich um einen bewussten Tabubruch gehandelt, damit sich die Liberalen rechtzeitig für die Bundestagswahl positionierten.

Die Liberalen kommen am Samstag und Sonntag in Berlin zu einem Parteitag zusammen. Niebel verwies darauf, dass es feste Absprachen über die Postenverteilung an der Parteispitze gebe. Als Birgit Homburger 2011 den Fraktionsvorsitz abgeben musste, sei vereinbart worden, dass sie für den Rest der Legislaturperiode Vize-Vorsitzende werden und er Beisitzer bleiben solle. "Ich gehe davon aus, dass alle Beteiligten vertragstreu sind", sagte der Entwicklungshilfeminister der "Bild"-Zeitung.

Attacke erwies sich als Bumerang

Niebel erinnerte außerdem an die Bedeutung seines Landesverbandes Baden-Württemberg für die FDP. "Es zahlt sich nicht aus, wenn man den Spitzenkandidaten der FDP Baden-Württemberg fallen lässt."

In der FDP-internen Personaldebatte hatte Niebel offen Position gegen Rösler bezogen und seine Präferenz für Rainer Brüderle als Parteichef deutlich gemacht. Beispielsweise sagte er beim Dreikönigstreffen, dem politischen Jahresauftakt der Partei: "So wie jetzt kann es in der FDP nicht weitergehen. Es zerreißt mich innerlich." Damit hatte Niebel viele Parteifreunde verärgert. Vor allem aber zog Brüderle im Machtkampf gegen Rösler den Kürzeren.

Noch am Abend der Niedersachsenwahl hielt Niebel an seiner Forderung fest, Rösler zu entmachten. Der Vorsitzende der Jungen Liberalen, Lasse Becker, hatte da schon verkündet, dass die Putschisten mit Konsequenzen rechnen müssten. "Wir müssen kritisch analysieren, wer uns an Dreikönig und davor Knüppel zwischen die Beine geschmissen hat", so Becker.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen