Pjöngjang provoziert mit Test Nordkorea-Rakete nach Start explodiert
22.03.2017, 06:29 Uhr
In Seoul berichten südkoreanische Medien vom Raketentest im Norden. (Archivbild)
(Foto: AP)
Die koreanische Halbinsel kommt nicht zur Ruhe. Erneut verstößt das Regime in Pjöngjang gegen internationale Auflagen und versucht einen Raketenstart. Dieser scheitert. Nordkoreas Führung gibt einen wichtigen Termin bekannt.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben erneut eine Rakete getestet. Der Test sei jedoch offenbar fehlgeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Das Geschoss sei von einem Luftwaffenstützpunkt in Wonsan im Osten des Landes abgefeuert worden. Es werde untersucht, um welchen Raketentyp es sich gehandelt habe, hieß es in einer Erklärung der Behörde.
Der Flugkörper sei offenbar Sekunden nach dem Start an Nordkoreas Ostküste explodiert, sagte ein US-Militärsprecher. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, die Rakete könnte explodiert sein, bevor sie eine Höhe erreicht habe, ab der sie vom südkoreanischen Radar erfasst worden wäre.
Letzter Test erst zwei Wochen her
Nordkorea provoziert immer wieder mit Raketentests die Weltgemeinschaft. Im vergangenen Jahr unternahm das kommunistische Land zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests. Pjöngjang verstieß damit gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.
Vor zwei Wochen feuerte Nordkorea vor seiner Ostküste vier Raketen ins Meer ab. Nach Angaben Südkoreas flogen sie etwa 1000 Kilometer, bevor sie im Japanischen Meer (Ostmeer) niedergingen. Der Test war möglicherweise eine Antwort auf das jährliche gemeinsame Militärmanöver Südkoreas und der USA.
Zuletzt testete Pjöngjang nach Angaben staatlicher Medien zudem einen neuen Raketenantrieb. Seit dem ersten Atomwaffentest Nordkoreas im Jahr 2006 beschloss der Sicherheitsrat bereits sechs Sanktionsrunden gegen das Land.
Volksversammlung einberufen
Das Parlament in Nordkorea soll im nächsten Monat zu seiner Frühjahrssitzung zusammenkommen. Die Sitzung der Obersten Volksversammlung werde am 11. April in Pjöngjang abgehalten, berichteten die Staatsmedien. Einzelheiten wurden - wie üblich - nicht genannt.
Die im Ausland auch als Scheinparlament bezeichnete Volksversammlung ist nominell das höchste Machtorgan des wegen seine Atomprogramms international isolierten Staates. Sie tritt aber normalerweise nur ein- oder zweimal jährlich zusammen. Dabei werden weitgehend Beschlüsse der Staatsführung gebilligt, wie etwa Budgetvorlagen und Personalentscheidungen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im Mai des vergangenen Jahres beim ersten Kongress der herrschenden Arbeiterpartei seit 1980 seine Stellung an der Spitze der Organisation zementiert. Dabei wurde ihm der neu geschaffene Titel des Parteivorsitzenden verliehen. Im folgenden Juni kam die Volksversammlung zusammen.
Quelle: ntv.de, shu/AFP/dpa/rts