Politik

"Verleumdungskampagne" der Medien Nordkorea droht mit Raketen

Bei einer Parade protzt Nordkorea mit seinen Waffen.

Bei einer Parade protzt Nordkorea mit seinen Waffen.

(Foto: dpa)

Nordkorea schlägt wieder kriegerische Töne an. Der Generalstab droht damit, Redaktionsräume südkoreanischer Zeitungen und Fernsehsender in die Luft zu jagen. Die Begründung: Die Zeitungen und Fernsehsender hätten eine Massenveranstaltung mit 20.000 nordkoreanischen Kindern "in den Dreck gezogen".

Kindheit in Nordkorea: 20000 junge Menschen geloben ihre Treue zum neuen Machthaber.

Kindheit in Nordkorea: 20000 junge Menschen geloben ihre Treue zum neuen Machthaber.

(Foto: dpa)

Die hat damit gedroht, Medienzentralen in Seoul zu zerstören. Das Militär habe die Büros im Zentrum der Hauptstadt Seoul bereits für mögliche geortet, hieß es in einer Mitteilung, die die staatliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitete.

Als mögliche Ziele wurden darin die Zeitungen "Chosun Ilbo" und "JoongAng Ilbo", der Fernsehsender der Zeitung "Dong-A Ilbo" sowie die Sender KBS, CBS, MBC und SBS genannt. Die Regierung in Pjöngjang wirft den Medien vor, eine Massenveranstaltung der Koreanischen Kinderunion "in den Dreck gezogen" und als Propaganda verunglimpft zu haben. Der Generalstab der nordkoreanischen Streitkräfte warf den Medien eine "Verleumdungskampagne" vor.

Bei der Versammlung zum 66. Jahrestag ihrer Gründung hatten am Sonntag 20.000 Kinder ihre Treue zum neuen nordkoreanischen Machthaber gelobt. Kim hatte die Macht von seinem im Dezember gestorbenen Vater und langjährigen Alleinherrscher Kim Jong Il übernommen.

Das nordkoreanische Militär warf Südkoreas Präsident Lee Myung Bak vor, die kritischen Kommentare angeheizt zu haben. Sollten die Entstehungsstätten der "ungeheuerlichen Verbrechen" nacheinander in die Luft fliegen, müsse er die volle Verantwortung dafür tragen, hieß es.

Das Wiedervereinigungsministerium in Seoul erklärte, die Drohungen seien "völlig unpassend", Südkorea nehme sie aber sehr ernst. Die kommunistische Führung in Pjöngjang hat dem Süden in diesem Jahr schon mehrfach mit einem "heiligen Krieg" gedroht.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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