Kommt bald der Atomwaffentest? Nordkorea hält sich bereit
28.12.2012, 11:27 Uhr
Satellitenaufnahme vom Teststützpunkt Punggye Ri zeigt die Überschwemmungen von Mitte November.
(Foto: AP)
Nordkorea führte in den Jahren 2006 und 2009 Atomwaffentests durch und löste damit internationale Empörung aus. Nun könnte es bald wieder so weit sein. Satellitenaufnahmen deuten darauf hin. Auch die Tests von Langstreckenraketen sind ein Indiz dafür.
Nordkorea könnte nach Einschätzung von Experten bald in d er Lage sein, einen dritten Atomwaffentest vorzunehmen. Satellitenaufnahmen deuteten darauf hin, dass schwere Überschwemmungsschäden am Teststützpunkt Punggye Ri beseitigt worden seien, hieß es auf der Internetseite 38 North, die vom USA-Korea-Institut an der Johns Hopkins Universität in Baltimore betrieben wird. Die Aufnahmen zeigten, dass der Stützpunkt in einem "Zustand der Bereitschaft" gehalten werde. Ein Atomwaffentest könnte den Experten zufolge zwei Wochen nach einem Startbefehl erfolgen.
Allerdings gebe es möglicherweise noch ein Hindernis: Die Aufnahmen zeigten, dass es noch immer Wasser am Teststützpunkt gebe, wodurch die für einen Atomwaffentest nötige Technik beeinträchtigt werden könne. "Ob dieses Problem unter Kontrolle ist oder behoben wurde, ist unklar", hieß es auf der Internetseite.
Nordkorea hatte in den Jahren 2006 und 2009 Atomwaffentests vorgenommen und damit internationale Empörung ausgelöst. Vorausgegangen waren jeweils Tests von Langstreckenraketen. Zuletzt schoss Nordkorea am 12. Dezember eine Langstreckenrakete ab - nach offiziellen Angaben, um einen Beobachtungssatelliten für Forschungszwecke ins All zu befördern. Der Westen vermutet jedoch hinter dem Start einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm.
Das Verteidigungsministerium in Seoul teilte mit, die südkoreanische Marine habe Trümmerteile der vor kurzem gestarteten nordkoreanischen Langstreckenrakete geborgen. Diese seien "sehr nützlich für eine Analyse der nordkoreanischen Raketentechnik", sagte ein Ministeriumssprecher.
Quelle: ntv.de, AFP