Politik

Yongbyon-Wiederaufbau möglich Nordkorea stoppt Abrüstung

Aus Protest gegen die USA hat Nordkorea die atomare Abrüstung gestoppt. Der atomare Abrüstungsprozess sei bereits am 14. August ausgesetzt worden, sagte ein Sprecher des Außenministeriums nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Pjöngjang wolle so gegen die Entscheidung Washingtons von Anfang August protestieren, nach der Nordkorea auf der "schwarzen Liste" der Schurkenstaaten belassen wurde. Auch die Atomanlage in Yongbyon, wo Nordkorea im Juni den Kühlturm gesprengt hatte, könne wieder aufgebaut werden. Die Anlage gilt als Rückgrat des nordkoreanischen Atomprogramms.

Hauptstreitpunkt ist gegenwärtig die Überprüfung der nordkoreanischen Angaben zu seinem Atomprogramm. Die USA verlangen detaillierte Kontrollen, was Nordkorea bislang ablehnt.

Politik-Experten sehen in dem Schritt Nordkoreas einerseits den Versuch, diplomatisch zu taktieren und Zeit zu gewinnen. Andererseits dürfte die Regierung in Pjöngjang darüber verärgert sein, dass das Land noch immer als Unterstützer des Terrorismus gelte, sagte Shi Yinhong von der Renmin-Universität in Peking. Außerdem dürfte Nordkorea extrem verärgert sein über die jüngste gemeinsame Militärübung der USA und Südkoreas, sagte Shi. Das Land betrachtet diese großen Manöver als ernste Bedrohung seiner Sicherheit und hat bislang jedes Mal scharf darauf reagiert.

US-Präsident George W. Bush hatte Nordkorea Ende Juni eine Streichung von der Liste in Aussicht gestellt und damit auf Nordkoreas Mitarbeit bei der Offenlegung seines Atomprogramms reagiert. Nordkorea war damit einer Vereinbarung der Sechs-Nationen-Gespräche aus dem Februar 2007 nachgekommen. An den Gesprächen nehmen neben Nordkorea und den USA auch Südkorea, Russland, China und Japan teil.

Quelle: ntv.de

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