Politik

Uhren 30 Minuten zurückgedreht Nordkorea tickt jetzt anders

Die Uhrenumstellung wird in Nordkorea groß gefeiert.

Die Uhrenumstellung wird in Nordkorea groß gefeiert.

(Foto: dpa)

70 Jahre ist Nordkorea nun unabhängig von Japan - ein Grund zu feiern findet Kim Jong Un. Und nicht nur das, ein klares Zeichen für die Eigenständigkeit soll her. Deswegen hat Nordkorea seit Mitternacht seine eigene Zeitzone.

Die Menschen in Nordkorea haben in der vergangenen Nacht 24 Uhr gleich doppelt erlebt und sind am Samstag zu einer neuen Uhrzeit aufgewacht. Wie vor gut einer Woche angekündigt ließ die Regierung in Pjöngjang die Uhren eine halbe Stunde zurückdrehen, um damit ein Zeichen gegen die japanische Kolonialzeit zu setzen. Das Staatsfernsehen zeigte mehrere Nordkoreaner in traditioneller Kleidung, die zur Feier der Uhrenumstellung eine riesige Glocke läuteten. Landesweit gingen in Fabriken, auf Schiffen und in Zügen die Sirenen an.

Die Nutzung der sogenannten "Pjöngjang-Zeit", die nun 30 Minuten hinter der bisherigen Zeit und damit auch hinter der des Nachbarn Südkorea liegt, habe zum Ziel, "alle Spuren der japanischen Kolonialherrschaft zu beseitigen", verkündete der Fernsehansager. Nordkorea feiert am Samstag das Ende der japanischen Kolonialherrschaft über die Koreanische Halbinsel vor 70 Jahren. Sie dauerte von 1910 bis 1945.

Südkorea hatte die Pläne Nordkoreas kritisiert. Nach Überzeugung von Seoul sind kurzfristig Nachteile für den gemeinsam auf nordkoreanischem Territorium betriebenen Industriekomplex Kaesong zu befürchten. Langfristig würden dadurch auch die Bemühungen zurückgeworfen, die Unterschiede zwischen beiden Staaten abzubauen, was letztlich eine Wiedervereinigung der Halbinsel erschwert. Der Norden wiederum warf dem Süden vor, weiterhin unter Japans Kontrolle zu stehen, weil es an derselben Uhrzeit wie Tokio festhalte.

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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