US-Bürger in Arbeitslager Nordkorea will Bae nicht freilassen
10.02.2014, 10:11 Uhr
15 Jahre Arbeitslager: Kenneth Bae wurde in Nordkorea verurteilt.
(Foto: REUTERS)
Kenneth Bae sitzt in einem Arbeitslager in Nordkorea. 15 Jahre soll der US-Bürger dort verbringen. Seine Regierung versucht, ihn frei zu bekommen. Doch das Regime Kim Jong Uns stellt sich stur. Pjöngjang erhebt schwere Vorwürfe gegen den Amerikaner.
Ist er ein militanter Christ oder bloß ein harmloser Reiseveranstalter? Die USA und Nordkrorea streiten über Kenneth Bae, einen US-Bürger, den das Regime Kim Jong Uns in ein Arbeitslager gesperrt hat. Die Regierung in Pjöngjang hat nun den US-Gesandten für Nordkorea ausgeladen, der sich für die Freilassung Baes einsetzen wollte.
"Wir sind zutiefst enttäuscht von der Entscheidung Nordkoreas, seine Einladung an Botschafter (Robert) King zurückzuziehen", teilte das US-amerikanische Außenministerium mit. Es ist bereits das zweite Mal, dass Nordkorea in letzter Minute einen geplanten Besuch des Gesandten der USA in der Angelegenheit Baes abgesagt hat.
Außenamtssprecherin Jennifer Psaki rief die Führung in Pjöngjang auf, Bae eine "Sonderamnestie" zu gewähren und ihn in einer "humanitären Geste" umgehend freizulassen, damit er seine Familie wiedersehen und sich medizinisch behandeln lassen könne. Psaki erklärte, die USA unterstützten die Initiative des amerikanischen Geistlichen Jesse Jackson, der sich seinerseits in Pjöngjang für Bae einsetzen will.
Bae zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt
Am Freitag hatte die US-Regierung mitgeteilt, der 45-jährige Bae sei von einem Krankenhaus in ein Arbeitslager verlegt worden. Bae war im November 2012 im Nordosten des abgeschotteten Landes festgenommen worden. Im April 2013 wurde er wegen "feindlicher Aktivität" zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt, wegen seiner angeschlagenen Gesundheit wurde er aber im August in ein Krankenhaus gebracht.
Nach Darstellung Pjöngjangs handelt es sich bei Bae um einen militanten evangelikalen Christen, der die Nordkoreaner zum Sturz der Führung aufwiegeln wollte. Die USA stellen ihn ganz anders da. Ihnen zufolge ist Bae bloß ein Reiseveranstalter.
Psaki betonte, der Fall Bae dürfe keinesfalls mit Militärübungen der USA in Verbindung gebracht werden. Die gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea seien "transparent, regulär geplant und verteidigungsorientiert". Die nächste Übung fällt zeitlich zusammen mit einem Treffen von Familien, die durch den Koreakrieg (1950-1953) getrennt wurden. Das erste derartige Treffen seit mehr als drei Jahren war vergangene Woche zwischen Nord- und Südkorea vereinbart worden. Es soll vom 20. bis zum 25. Februar stattfinden. Kurz darauf drohte Pjöngjang allerdings, das Treffen platzen zu lassen.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP