Politik

US-Offensive in Mardscha Nur "Vorspiel" für Kandahar

Die US-Armee bewegt sich bereits in der Provinz Kandahar.

Die US-Armee bewegt sich bereits in der Provinz Kandahar.

(Foto: REUTERS)

Die USA haben sich die Rückeroberung der südafghanischen Stadt Kandahar zum zentralen Ziel in diesem Jahr am Hindukusch gesetzt. "Wenn wir den Vormarsch der Taliban stoppen wollen, müssen wir Kandahar dieses Jahr in die Hand bekommen", sagte ein ranghoher US-Regierungsvertreter in Washington. Dazu sei im Laufe des Jahres ein Großeinsatz geplant. Die zweitgrößte Stadt Afghanistans steht weitgehend unter Kontrolle der radikal-islamischen Rebellen.

Die vor drei Wochen gestartete Offensive gegen die Taliban in der Provinz Helmand wird den Angaben des Regierungsvertreters zufolge noch einige Wochen dauern. Zentrum der Kämpfe ist die Taliban-Hochburg Mardscha. Mardscha liegt in der Provinz Helmand, einer Nachbarprovinz von Kandahar.

Zuvor hatte NATO-Kommandeur Stanley McChrystal gesagt, die Offensive in Mardscha in der Provinz Helmand sei ein "Modell für die Zukunft". Die Offensive "Muschtarak" (Gemeinsam), an der rund 15.000 afghanische und ausländische Soldaten beteiligt sind, läuft seit Mitte Februar und soll die Taliban aus den Opium-Anbaugebieten rund um Mardscha und Nad Ali vertreiben. Die Offensive gilt als erster großer Testfall für die Erfolgsaussichten der neuen Afghanistan-Strategie von US-Präsident Barack Obama, die die Vertreibung der Taliban mit einem zivilen Aufbau verbinden soll.

Explosionen und Schießereien in Kabul

Ein Selbstmordattentäter hatte sich in Kabuls größtem Einkaufszentrum in die Luft gesprengt.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich in Kabuls größtem Einkaufszentrum in die Luft gesprengt.

(Foto: REUTERS)

Unterdessen kamen bei einem Selbstmordanschlag in Kabul mindestens 16 Menschen ums Leben. Wie ein Sprecher des Präsidentenpalastes mitteilte, sind unter den Toten vier indische Staatsbürger. Das Außenministerium in Paris bestätigte, dass auch ein Franzose bei dem Anschlag ums Leben kam. Außerdem wurden acht Afghanen und ein Italiener getötet.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat nach Angaben eines Sprechers keine Hinweise auf deutsche Opfer. Nach Angaben von Ärzten wurden mehr als 30 Menschen verletzt, darunter acht weitere Inder und ein Pakistaner.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid bekannte sich zu dem Angriff und erklärte, fünf Selbstmordattentäter hätten ein von Ausländern genutztes Hotel attackiert. Zwei hätten sich selbst in die Luft gesprengt, drei weitere hätten sich Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert. Ein Polizeisprecher sagte, alle Angreifer seien getötet worden. Die Lage sei unter Kontrolle.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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