Politik

Schrecksekunde für die First Lady Obama-Jet bricht Landeanflug ab

Aus Vorsichtsgründen muss eine US-Regierungsmaschine mit Michelle Obama über dem Armeestützpunkt Andrews eine Extrarunde drehen. Ein Militärtransporter blockiert die Landebahn, Fluglotsen befürchten einen Crash. Doch schnell kann Entwarnung gegeben werden.

Michelle Obama konnte das Flugzeug schließlich sicher verlassen.

Michelle Obama konnte das Flugzeug schließlich sicher verlassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem problematischen Landeanflug einer Maschine mit US-Präsidentengattin Michelle Obama an Bord vermuten die Behörden einen Fluglotsen-Fehler als Ursache. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB erklärte, eine Untersuchung des Zwischenfalls eingeleitet zu haben. Die Boeing 737 der First Lady hatte am Montag die Landung abbrechen müssen, weil das Flugzeug einem Militärtransporter gefährlich nahe gekommen war.

Der Mindestabstand zwischen Obamas Maschine und dem Frachtflugzeug der Armee sei beim Anflug auf die Andrews Air Force Base nahe Washington nicht eingehalten worden, teilte die NTSB mit. Die Boeing und der vorwegfliegende Militärtransporter seien in der Luft zeitweise weniger als fünf Kilometer auseinander gewesen, vorgeschrieben seien mindestens acht Kilometer. Die Lotsen im Tower der Andrews Air Force Base befürchteten, dass die Landebahn des Stützpunktes nicht rechtzeitig frei werden würde - und wiesen die Piloten von Obamas Flugzeug an, den Anflug abzubrechen und eine Extrarunde zu drehen.

Fehlverhalten wird überprüft

Die NTSB prüft nach eigenen Angaben ein Fehlverhalten von Lotsen bei der zivilen Flugüberwachung im Bundesstaat Virginia, die Flugzeuge beim Landeanflug im Luftraum über Washington hintereinander reihen und für die Einhaltung des Sicherheitsabstandes verantwortlich sind. Auch die Luftfahrtbehörde FAA leitete Ermittlungen ein. US-Verkehrsminister Ray LaHood sprach dem TV-Sender CNN zufolge von einem "ernsten Zwischenfall". Die NTSB versicherte aber, dass zu keinem Zeitpunkt eine echte Gefahr für die First Lady bestanden habe. Laut einem CNN-Bericht soll auch die Ehefrau von US-Vizepräsident Joe Biden, Jill Biden, an Bord gewesen sein.

Die US-Flugsicherheit war zuletzt in die Kritik geraten, nachdem mehrere Lotsen bei der Arbeit eingeschlafen waren und Piloten ihre Flugzeuge auf eigene Faust landen mussten. In der vergangenen Woche hatte wegen der Vorfälle seinen Rücktritt eingereicht. Ein FAA-Bericht aus dem Februar zeigt einen alarmierenden Anstieg der Zwischenfälle im US-Luftverkehr zwischen 2007 und 2010 um 81 Prozent.

Quelle: ntv.de, AFP

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