Politik

Keine Warnung an Pjöngjang Obama: Wir sind nur vorbereitet

Präsident Obama beruhigt die Amerikaner: Die USA sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Präsident Obama beruhigt die Amerikaner: Die USA sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die USA sind nach den Worten von Präsident Barack Obama auf einen möglichen nordkoreanischen Raketenstart in Richtung Hawaii eingestellt. "Diese Regierung und unser Militär sind auf alle Eventualitäten vorbereitet", sagte Obama im Fernsehsender CBS auf die Frage nach einem neuerlichen Raketentest des kommunistisch regierten Land am oder um den US-Nationalfeiertag am 4. Juli.

Auf die Frage, ob das eine Warnung vor einer militärischen Antwort sei, sagte der Präsident: "Nein. Es ist nur, wir sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet. Ich will nicht über Hypothetisches spekulieren." Aber er wolle den Amerikaner die Versicherung geben, das für alle Eventualitäten geplant worden sei, betonte Obama.

Die USA haben angesichts wachsender Spannungen mit Nordkorea ihre Vorkehrungen gegen einen möglichen Raketenangriff auf Hawaii verstärkt. Die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun" hatte vor wenigen Tagen von möglichen nordkoreanischen Vorbereitungen berichtet, eine Rakete vom Typ Taepodong-2 in Richtung des US-Bundesstaates im Pazifik abzufeuern. US-Verteidigungsminister Robert Gates erklärte dazu, er habe die Verlegung von Raketen-Abwehrsystemen und Radaranlagen nach Hawaii angeordnet. Zuvor war ein unter nordkoreanischer Flagge fahrendes Schiff geortet worden, auf dem verdächtige Rüstungsgüter vermutet wurden.

Nordkorea hatte zuletzt am 25. Mai einen Atomtest unternommen und damit eine Verschärfung von UN-Sanktionen provoziert. Der Weltsicherheitsrat hatte sich einstimmig für schärfere Sanktionen ausgesprochen. Das völlig verarmte Land könnte nun mit dem Abschuss einer Langstreckenrakete Richtung Hawaii reagieren. Regelmäßig unternimmt Pjöngjang auch Raketentests. Diese Raketen können nach Washingtons Einschätzung nicht das US-Kernland, möglicherweise aber Hawaii und Alaska treffen.

Südkoreas Vereinigungsminister Hyun In Taek führte das jüngste Säbelrasseln des Nordens auf eine zunehmende soziale Instabilität zurück. Das habe Machthaber Kim Jong Il gezwungen, seine Machtbasis zu stärken, sagte Hyun in einem Reuters-Interview. Kim sei wahrscheinlich bei guter Gesundheit, habe sich von seinem mutmaßlichen Schlaganfall erholt und könne nun normale Regierungsaktivitäten betreiben.

Im April hatte der 67-jährige Staats- und Parteichef den von ihm geleiteten einflussreichen Nationalen Verteidigungsrat durch die Berufung loyaler Generäle und seines Schwagers ergänzt, um seine Macht zu festigen. Zudem gibt es Berichte, denen zufolge Kim seinen jüngsten Sohn Kim Jong Un als Nachfolger aufbaut. "Kim Jong Ils Machtbasis ist jetzt noch stärker", sagte Hyun.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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